Powerhouse - What Lies Ahead

Review

Als ich „What lies ahead“ das erste Mal in meinen Player legte, war ich zuerst wenig begeistert, hatte ich doch das Gefühl, dass es sich bei Powerhouse um einen Abklatsch von Sick Of It All handeln würde, da mich sowohl das Songwriting als auch der Style sehr an die genannte Szenegröße erinnern. Dass ich mit dieser Vermutung völlig daneben lag, beweist alleine schon die Tatsache, dass Powerhouse bereits 1993 in der legendären Bay Area (nungut, nicht legendär für den Hardcore, aber ihr wisst schon) gegründet wurden. Dennoch erinnert mich das vorliegende Album enorm an vergleichbare Stücke von der Band mit dem populären Drachenlogo, doch kann Shouter Cris nicht diese Agressivität und Intensität in die Vocals legen, die man von Lou gewohnt ist und welche die Band um die Koller Brüder zu weltweiter Anerkennung geführt hat. Interessanterweise fiel mir noch ein weiterer starker Einfluss auf der Scheibe auf, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hätte – vor allem Songs wie „Bullet Proof“ oder „Loose my Faith“ haben einen nicht zu überhörenden Bezug zu Ice-Ts Bodycount Projekt. Nicht nur die Songstruktur, sondern auch der Gesang erinnert mehr als einmal an die frühen Stücke der Copkiller. In der Gesamtheit gesehen haben Powerhouse mit „What lies ahead“ ein recht gelungenes Scheibchen fabriziert, das gut ins Ohr geht und einigermassen abwechslungsreich ist – auch wenn, oder eben weil es gezielt oder auch unfreiwillig an bereits etablierte Acts erinnert. Ich hätte mir lediglich etwas mehr Druck in der Produktion gewünscht, da solche Ohrwürmer wie „Stand“ doch etwas zahm aus den Boxen kommen.

12.11.2001
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