POWERFLO sind wahrhaftig tüchtig unterwegs und halten damit das Versprechen, das Frontbrüller und CYPRESS HILL-Rapper Sen Dog im Interview gegeben hat: Touren, touren, touren. Die Herren sind wirklich fleißig unterwegs. Und bei dem Feuereifer wundert es nicht, dass die Band ein Jahr nach ihrem selbstbetitelten Debüt eine neue EP nachklappern lässt. Die hört auf den charmanten Namen „Bring That Shit Back“ und hält in gewisser Weise, was der Name verspricht. Wollen wir uns dennoch erst einmal die beiden frischen Tracks anschauen.
Ein bisschen Frisches
Neben dem eröffnenden „Get Up Stand Up“, einem BOB MARLEY-Cover, ist da auch der Titeltrack erwähnenswert. Es beginnt mit ersterem, der den Crossover des Debüts hinten anstellt für einen deutlich hardcore-punkigeren Sound – und das zahlt sich aus. Der Song klingt wie ein Arschtritt, die warmen Gitarren nehmen schön viel Raum ein und treiben den Song gekonnt voran. Ein bisschen weniger aufeinander abgestimmt klingt der Wechselgesang zwischen Sen Dog und Billi Graziadei (BIOHAZARD), dessen Stammband im Übrigen sicher auch eine bleibende Note im Sound hinterlassen hat.
Auf jeden Fall schaffen es POWERFLO mit diesem Sound endgültig aus dem Schatten von BODYCOUNT heraus. Der Titeltrack dagegen, weder ein Cover noch ein Remix, klingt wie ein Dosenöffner für die Konzerte der Band. Abgesehen von dem Role Call am Anfang, in dem Sen Dog den Titel rezitiert, lautet die einzige Zeile des Songs „We’re motherfucking POWERFLO“. Das ist natürlich nicht viel, doch der Song dauert Hardcore-typisch nur etwas über anderthalb Minuten und variiert dabei die Intensität und Härte, also geht das schon vollkommen in Ordnung.
POWERFLO bringen den Shit remixed zurück
Und danach – so scheint es – ist der Band auch schon das neue Material ausgegangen, denn es folgen je (!) drei Remixes von „Where I Stay“ und „The Grind“, jeweils im Original vom Debüt. An dieser Stelle kann man sich darüber streiten, ob eine jeweilige Bewertung hier noch Sinn ergibt, da es abgesehen von etwas mehr Elektro- respektive Industrial-Einflüssen hier und da wenig Neues über die Songs zu sagen gibt.
Insofern lässt sich „Bring That Shit Back“ wohl am ehesten als Sammler-Gegenstand einstufen. Das täuscht leider nicht darüber hinweg, das „Bring That Shit Back“ im wesentlichen eine glorifizierte Maxi-CD (kennt das überhaupt noch wer?) ist, die man jetzt nicht unbedingt braucht. Auch wenn die bislang noch unveröffentlichten Songs durchaus was können. Muss der Hörer jedoch für sich selbst entscheiden können.
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