Was könnten die Gründe dafür sein, dass der Name POTENTIAL THREAT SF heute kaum einem ein Begriff ist, obwohl die Truppe 1985 in San Francisco gegründet wurde, somit quasi ein Zeitgenosse von SLAYER, TESTAMENT oder DEATH ANGEL war und die Mucke noch dazu in eine ähnliche Thrash-Kerbe schlägt? Richtig, die Musik ist zu 80% belanglos und reißt niemandem vom Hocker. Vielleicht war deswegen die von 1991 bis 1999 eingelegte Pause nicht von schöpferischer Natur. Anyway, alles Spekulationen…
Fakt ist: Das Grundmuster dieser schon vor zwei Jahren veröffentlichten EP (Warum liegt sie erst jetzt bei mir aufm Tisch? Lag es an der deutschen oder der amerikanischen Post? Fragen über Fragen!) ist einfach erklärt. Das Trio verwurstet natürlich traditionellen Bay Area-Stoff, den sie mit modernen Elementen vom Ende der 90er bis jetzt aufpeppen will. So klingt man ab und an verschärft nach SEPULTURA zu „Chaos A.D.“-Zeiten oder wirft neo-thrashige MACHINE HEAD-Zitate samt einiger hüpfkompatibler Parts ein. Vom Grundgedanken her eigentlich keine schlechte Wahl, aber wenn dann die großen Grooves, die markanten Hooklines und die präzise schneidenden Riffs, die man bei solchen Vorbildern erwartet, Seltenheitswert haben, wird aus der potentiellen Bedrohung aus Frisco auch dank der drucklosen Produktion schnell eine ganz harmlose Attrappe einer Handgranate, die man im Spielzeugwarenhandel kaufen und deswegen gefahrlos fünfjährigen Halbstarken zum Spielen in die Hand geben kann.
Einzig bei „Nothing The Same“ haben die Kalifornier alles richtig gemacht. Groove-Riffing, coole Steigerungen innerhalb des Songwritings, abwechslungsreicher Gesang, der nicht selten an Robb Flynn erinnert…es geht doch, Jungs. Warum nicht immer so? Wer weiß, wo POTENTIAL THREAT SF heute stehen würden, wenn alle Tracks von diesem Kaliber wären? Anyway, alles Spekulationen…
Fakt ist: Dieser selbstbetitelte 5-Tracker kickt nur bedingt und ist entschieden zu wenig für eine Band, die trotz Pause schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat.
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