Postmortem - Constant Hate

Review

Schon seit den ganz frühen Neunzigern sind POSTMORTEM am Start und melden sich nun mit ihrer ersten Full-Length-Platte seit zehn Jahren zurück. In der Zwischenzeit wurden zwar zwei Mini-Cds veröffentlicht, aufgrund der Line-Up-Querelen lag die Band aber sogar eine zeitlang auf Eis.

Auf „Constant Hate“ hat man nun wieder zum Quartett zurückgefunden. Wie in den Anfangstagen gibt es jetzt nur noch eine Gitarre. Mit ausuferndem Sologefiedel ist hier also nicht zu rechnen. Vielmehr knallt der Death/Thrash Metal der Berliner größtenteils recht simpel, was nicht primitiv, sondern eher geradlinig bedeuten soll, aus den Boxen. Unter fast durchgängigem Double-Bass-Feuer groovt sich die Band durch einen aggressiven Mix aus thrashigen Gitarren und tiefen Growls. Doch Sänger Putz hat auch den modernen Metalfrontmann drauf und bringt so Abwechslung in die Vokalarbeit.
Aber auch was die Musik angeht, sorgen POSTMORTEM für die eine oder andere Überraschung. Neben ziemlich brutalem Death- und Thrash Metal, haben die Herren offenbar einen Narren an powermelodischen Refrains gefressen. Oft werden die knallenden Strophen nämlich von großen, melodischen Riffs abgelöst. Dies kommt einerseits unerwartet, andererseits dem Sound zugute. Ein Abgleiten in stumpfes Geballer wird so nämlich vermieden. Und dass sich hinter „As The Blood Rushed Out Of Her Cutted Throat“ ein feinfühliges Akustikgitarrenintermezzo verbirgt, hätte ich auch nicht erwartet.

Generell würde ich sagen, dass sich die Platte zum Ende hin steigert (was im gelungenen Thrashrocker „Can’t Stop Killing“ gipfelt).
Nur das eine oder andere Riff trifft meinen Geschmack nicht zu 100 Prozent. Ansonsten ist „Constant Hate“ ein solides Death/Thrash Album mit gutem aber rotzigem Sound, das sogar noch mit ein paar überraschenden, bzw. sonst eher unüblichen Stilmitteln aufwartet.

20.12.2008
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