Selten hatte ich in der Vergangenheit so viele déjà vu-Effekte wie bei „Eyes Of A Stranger“, dem neusten Dänemark-Import von Infacted Recordings. PORTLAND heissen die Jungs aus dem Norden Europas – keine Unbekannten in ihrer Heimat, was sich nun auch in Deutschland ändern soll.
Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht, scheint das 16 Tracks umfassende Album „Eyes of a stranger“ nämlich eine Art Familientreffen wohlbekannter Elektrobands zu sein. Würde nicht der Bandname PORTLAND das Cover zieren, so kämen beim munteren „Von wem ist denn das Lied ?“-Raten garantiert in sich wiederholender Regelmäßigkeit folgende Vorschläge: Mesh, Iris, De/Vision, Perfidiuos Words oder gar Depeche Mode … Tja, und damit ist der Sound der drei Dänen auch schon beschrieben und gleichzeitig eingegrenzt. PORTLAND klingen schlicht und ergreifend wie genau oben genannte Bands … mal mehr nach der einen, dann wieder mehr nach der anderen und dann wieder wie eine Kombination selbiger. Hört sich im ersten Moment wie ein musikalisches Armutszeugnis an und ist mit Sicherheit auch der grösste Kritikpunkt dieses Albums. Leider zeichnen sich PORTLAND durch nur wenig Eigenständigkeit aus und man glaubt einfach immer, das alles schon mal irgendwann von einer der obigen Bands gehört zu haben.
Soviel zur Kritik an dieser Scheibe – denn trotz allem bietet „Eyes of a stranger“ in entspannten Momenten durchaus auch nette Unterhaltung. Dass PORTLAND in der Lage sind, eingängige Popsongs zu schreiben, ist nicht von der Hand zu weisen. „Eyes of a stranger“ bietet harmlose elektronische Popmusik, die eben gerade Fans von Mesh & Co. ansprechen soll und dies mit Sicherheit auch schaffen wird. Alle anderen werden mit „Eyes of a stranger“ eh nicht viel anfangen können, den Geschmack der Zielgruppe werden PORTLAND jedoch auf jeden Fall treffen.
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