Portall - Code Black

Review

Nein hier handelt es sich nicht um eine Band mit einer offensichtlichen Rechtschreibschwäche, sondern um eine Ansammlung von Musikanten aus den Niederlanden. Ob sie generell des Schreibens mächtig sind oder nicht, sei mal dahin gestellt. Fest steht, dass sie eines können und zwar ordentlich reinhauen. Nach diversen Demos und einer mit „In The Abscence Of Light“ betitelten EP melden sie sich nun endgültig mit ihrem ersten Longplayer „Code Black“ zu Wort. Wer sie bis dato noch nicht kannte, also inklusive meiner Wenigkeit, dem sei gesagt, dass es sich um Songs im Stile Death/Thrash handelt. Wobei der Thrash-Faktor deutlich überwiegt. Die tiefen Gitarren, wie auch die räudig-grunzende Stimme verpassen der holländischen Thrash-Karosse einen satten Lack der Marke Todesblei.

Langweilig klingen sie nicht eine Sekunde lang. Dafür sorgen sie mit purer Abwechslung in und zwischen den Songs, in Form von unterschiedlichen Tempi, Soli, Old-School-Parts in Kombination mit aktuelleren Einflüssen, hervorragendem Zusammenspiel der Instrumente und dem so ziemlich alles vernichtendem Organ von Rutger Wildeman. Bestes Beispiel hierfür sei „In Memoriam“. Welcher Thrasher da ruhig bleibt, dem sei wahrlich nicht mehr zu helfen. Fiese Melodien gepaart mit Double-Bass- Attacken, wie bei „Mind On Fire“ sind auf „Code Black“ kein Einzelfall.

Ein wahrer Einzellfall sind PORTALL nun auch nicht. Gelobt werden darf ja viel, allerdings sollten wir auch der Tatsache ins Auge sehen, dass Vieles beim genauen Begutachten schon einmal in dieser oder ähnlicher Weise gehört werden durfte. Old-School-Fans wird es nur bedingt jucken, machen die Jungs ihren Job hier doch einwandfrei. Ein paar auserlese Tracks sind dabei, deren Power einen echt umhauen. Ein paar andere wiederum sind zwar gut, aber verschwinden leider recht schnell wieder aus dem Gedächtnis.

Nie gehört und nie gesehen? Auf einmal sind sie da und deine Nachbarn hassen sie jetzt schon, weil in deren Küche die Teller aus dem Schrank fallen? PORTALL sind Aspiranten für genau diesen Posten. Todesthrasher aus Holland, die nicht im Fahrwasser von LEGION OF THE DAMNED unterwegs sind, sondern melodiöser und entspannter an die ganze Sache rangehen. Auch das eine oder andere Break schleicht sich ein. Fällt aber nie negativ auf, sondern bildet nur zu oft ein weiteres Stilmittel, welches das Bild von PORTALL abrundet. Läuft gut rein, leider stellenweise auch wieder gut raus. Ansonsten alles paletti, tschüss Porzellan.

12.06.2009
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