Portal - Seepia (Re-Release)

Review

Dass sich zwei Labels Vinyl- und CD-Versionen eines Albums teilen, ist nichts Ungewöhnliches. Im Fall von „Seepia“ haben sich aber zwei Labels die unterschiedlichen CD-Versionen geteilt. Von Profound Lore Productions gibt es ein Digipak und von Ordo Decimus Peccatum (aka Osmose) das Jewelcase. Neu aufgelegt wurde das 2003 in nur einer sehr geringen Auflage erschienene Debüt der Australier PORTAL.

Im Großen und Ganzen spielt das kaputte Trio brutalen Death Metal mit Black-Metal-Attitüde, und das mit sehr hohem Chaosfaktor. Ich weiß nicht, aber je länger ich dem Album lausche, umso mehr komme ich zur Überzeugung, dass es wohl bei den ursprünglich 500 Einheiten hätte bleiben können.
Das wahnwitzige Geprügel auf „Seepia“ hat zwar durchaus seinen Reiz, aber bewegt sich halt trotz einiger cooler Momente immer deutlich nah am Rand der Stumpfsinnigkeit. Atmosphärisch starke Momente verhallen zu schnell, und allzu dominant ist die scheinbar ziellose Raserei, mit der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die halbe Stunde gemetzelt wird.

Großartig variiert wird hier nicht, vielmehr gestalten sich die Songs wie ein Kampf der Musiker gegeneinander. Wirklich reizen oder umhauen tut das nicht. Wer hier vor Respekt einknickt, vermutet mehr hinter der ganzen Angelegenheit, als sie es überhaupt wert ist. Sorry, aber ohne Konzept und Struktur drauflos zu prügeln macht noch keine Kunst. Man sucht vergeblich die Seele, die diesem Maelstrom innewohnt. Chaos kann faszinieren, quasi eine ohrenbetäubende Schönheit sein, aber „Seepia“ ist nur ein bißchen bessere Ausschußware. Braucht man nicht.

07.07.2008

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