Poisonblack - Drive

Review

Bereits im April erschien “Drive”, das neue und fünfte Album POISONBLACKs, in Skandinavien. Im September ist das Warten auf den Nachfolger von “Of Rust And Bones” auch für die deutschen Fans vorüber.

Und gelohnt hat sich die Wartezeit meiner Meinung nach auf jeden Fall, doch nicht jeder Fan der Finnen wird das genauso sehen, denn POISONBLACK haben sich nun fast endgültig von ihren Wurzeln verabschiedet. Damit folgen sie zwar konsequent dem auf “Of Rust And Bones” eingeschlagenen Weg, doch besonders die Anhänger der Frühwerke der Band werden POISONBLACK kaum noch wiedererkennen. Statt melancholischen Gothic Rocks/Metals kredenzen die Finnen nämlich knackigen Hard Rock und Heavy Metal, gepaart mit einem Schuss Southern Rock, der sich nicht schlecht als eine entspannte, teils etwas poppige Mischung aus MOTÖRHEAD, VOLBEAT und METALLICA beschreiben lässt.

Etwa eine Dreiviertelstunde lang geben POISONBLACK ordentlich Gas, die verdammt coolen, lockeren und zugleich energischen Riffs reißen sofort mit, die Refrains gehen ohne Umschweife ins Ohr (“Piston Head”, “Maggot Song”, “Sycophant”). Besonders der raue, kernige, sehr natürliche Gesang Ville Laihalas punktet auf voller Länge und sorgt mit der markanten Klangfarbe seiner Stimme dafür, dass “Drive” zumindest entfernt noch als POISONBLACK-Album zu erkennen ist. Dafür sorgen außerdem die wenigen ruhigen, dunkel-gefühlvollen Parts, beispielsweise in “Mercury Falling”, “From Now-Here to Nowhere” oder dem mit Orgel-Melodien ausgeschmückten “Futile Man”, die denen die Herzen höher schlagen lassen werden, die HIM immer eine Spur zu soft und weinerlich fanden.

Das Bemerkenswerteste an “Drive” ist alles in allem, dass es absolut keinen schlechten Song enthält, sondern ausnahmslos jeder Titel mit eigenen Trademarks aufwartet, auf seine eigene Art begeistert und im Gedächtnis bleibt. Fans sollten zwar vorm Blindkauf in das neue Album POISONBLACKs erstmal reinhören. Bestimmt wird sich der ein oder andere auch gegen die Anschaffung entscheiden, dafür werden die  Finnen mit “Drive” jedoch auch eine Menge neuer Fans gewinnen können.

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30.08.2011

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