Junge, habe ich mich auf dieses Album gefreut! POISON THE WELL haben sich mit „Versions“ einen wirklich Dauer(b)renner in meiner Anlage gesichert, und dass ich nun hohe Erwartungen an den Nachfolger hatte, dürfte wohl klar sein.
Nur gibt es da eben ein Problem, Erwartungen werden oft, eigentlich fast immer, enttäuscht. So verhält es sich auch bei „The Tropic Rot“, und das, obwohl die Amis ihren Stil eher verfeinert haben, als eine gänzlich andere Richtung einzuschlagen. Wo nun liegt mein Problem mit dem sechsten Studioalbum POISON THE WELLs?
Im Grunde wirkt es, als hätten die Jungs aus einem Rohbau plötzlich eine Villa gezimmert, in der alles am rechten Platz ist. Hier die Wände, dort schöne Vorhänge, alles ganz akkurat angerichtet – stimmig eben. Da überrascht es nicht mehr, wenn auf einen wütenden, schnellen, knackigen Hardcore-Song plötzlich ein bedrückendes, etwas vertrackt ruhiges Lied folgt. Ebenso wenig versetzt es mich in Erstaunen, wenn der wundervolle Clean Gesang einsetzt oder es sogar mal etwas poppig wird. Nein, das hat schon alles seinen Platz und so ungern ich Vergleiche ziehe, so muss ich doch sagen, „Versions“ war da einfach heftiger. Immerhin ist ein Waldweg, der noch etwas chaotisch angeordnet und uneben wirkt auch ansehnlicher als eine durchgeplante Straße, die zwar mal mit einer überraschenden Kurve aufwartet, im Großen und Ganzen aber sehr kalkulierend geplant ist.
Und genau das ist mein Problem mit „The Tropic Rot“. Natürlich ist es ein gutes Album und auf alle Fälle stellt es eine ganze Reihe der Veröffentlichungen im Metal-Hardcore in den Schatten. Dennoch reicht es einfach nicht aus, um meine Erwartungen zu befriedigen. POISON THE WELL ist ein weiteres gutes Album gelungen, das auch wirklich kompakt und stimmig wirkt und somit sicherlich eine Reihe an Anhängern findet, doch im Zweifelsfall würde ich mich immer für „Versions“ entscheiden.
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