Poem - Skein Syndrome

Review

Wer in diesem Frühjahr die „Under The Red Cloud Tour“ von AMORPHIS besucht hat, durfte sich mit den im Vorprogramm platzierten Griechen von POEM über ein echtes Schmankerl freuen. Das Quartett aus Athen wurde in der Heimat für das 2009-er Debüt „The Great Secret Show“ leidenschaftlich gelobt und rückt nun mit dem zweiten Studioalbum „Skein Syndrome“ vor.

Darauf werden unsere Ohren treffsicher mit markantem Progressive-Rock erfreut, der insbesondere durch packende Melodien und viel Abwechslung punkten kann. Nachdem der erste Titel „Passive Observer“ zu Beginn in der Kommentarzeile nicht mehr als ein „schon tausendmal gehört“ verdient hat und streckenweise durch Giorgos Prokopious Gesangskapriolen regelrecht nervt, entfaltet der Track in der zweiten Hälfte mit interessanten Breakdowns, ruhigen Passagen und viel Dynamik am Mikro das, was „Skein Syndrome“ auszeichnet: Eingängigen Prog-Rock, der nicht schnell abnutzt und zwischendurch ordentlich Gas gibt. Trotz deutlich erkennbarer Anleihen an alte Bekannte wie ANATHEMA (z.B. „The End Justifies The Means“) oder TOOL („Desire“), bewahren sich POEM sieben Titel lang einen markanten eigenen Stil, der mit viel Melodie, Experimentierfreude und guter Strukturierung imponiert. Die Grundstimmung von „Skein Syndrome“ ist melancholisch, entlädt sich aber immer wieder mit viel wütender Energie, beispielsweise im Anspieltipp „Weakness“ oder dem großartigen Abschluss „Remission Of Breath“. POEM verzichten weitestgehend auf das genreübliche Lattenmessen in Form von (viel zu oft unnötigen) Frickeleskapaden, zeigen aber deutlich genug, dass sie alle Vier wissen, was sie tun. Das findet nicht zuletzt in der stilistischen Vielfalt von psychedelisch-jazzigen („Bound Insanity“) bis hin zu melo-deathmetallischen („Weakness“) Passagen Ausdruck. Wer gerne meckern möchte, darf kritisieren, dass die Produktion der Platte streckenweise ein wenig schwachbrüstig anmutet, was vor Allem dann enttäuscht, wenn man um die Live-Qualitäten der Band weiß.

Insgesamt liefern POEM mit „Skein Syndrome“ ein absolut hörenswertes Album ab, das sich für eine lange Autofahrt im Frühling ebenso eignet, wie für den akustischen Genießerabend mit einem guten Whiskey in der Hand.

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29.04.2016

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2 Kommentare zu Poem - Skein Syndrome

  1. M sagt:

    Hab die Jungs auch auf der Amorphis Tour entdeckt, ihr Auftritt hat mich absolut umgehauen.
    Giorgos Prokopiou hat ein wahnsinnig fesselnde Stimme, die Live noch besser ist als auf CD.
    Skein Syndrome ist bei mir momentan ein Dauerläufer.

    9/10
  2. Panos sagt:

    Einfach der Hammer!
    Bei mir ach ein Dauerläufer.
    Absolut emfehlenswert.

    10/10