Das schwedische Soloprojekt PLUTONIUM legt mit „Devilmentertainment Non-Stop“ in Eigenregie sein zweites Album vor, das neun Songs industrialisierten Black Metals enthält. Der erste, oberflächliche Höreindruck sagt mir, dass Einzelkämpfer J. Carlsson durchaus ein Händchen dafür besitzt. Nach intensiverem Genuss muss ich meine Aussage in Teilen revidieren – und wünsche mir fast, ich hätte es bei einem bis zwei Durchgängen belassen.
Die Zutaten von „Devilmentertainment Non-Stop“ sind schnell aufgelistet und würden vermutlich von jedem VOID-, THORNS- oder MYSTICUM-Fan spontan genannt werden: Flirrende Gitarren, viele Synthesizer, (programmiertes) Schlagzeug, elektronische Beats und Gekeife. Carlsson scheint mit Schwarzmetall-Harmonik gut vertraut zu sein – für meine Begriffe ein wenig zu gut. Denn leider wird während der gut 47 Minuten weder Abwechslung groß geschrieben, noch traut sich PLUTONIUM an den Gitarren aus den F-Schemata heraus. So besteht „Zero Swarm“ im Wesentlichen aus einem Motiv, die Schwerpunkte des abschließenden „Hell Is All Around“ liegen auf zwei gegensätzlichen Ideen an Gitarre und Keyboard, die – das muss man anerkennen – ganz interessant verknüpft werden. Insgesamt ist mir jedoch spätestens nach dem Titelsong (der als Zweiter auf dem Album steht) klar, dass PLUTONIUM aus ziemlich viel heißer Luft besteht – schlechtestes Beispiel hierfür ist der vierte Song „Misery King“.
Und wenn ich dann „Unintelligent Design“ höre, das auf über acht Minuten MEHR als deutlich nach Thorns „Ærie Descent“ (minus Gänsehaut-Lead, plus schräges Synthie) klingt, festigt sich dieser Eindruck. Keine Frage, man kann sich schlechtere Vorbilder als das Ausnahmeprojekt THORNS aussuchen, PLUTONIUM klingen auch zweifellos besser als ein Großteil der vielen halbherzigen Industrial-Black Metal-Projekte. Wirklich begeistern kann „Devilmentertainment Non-Stop“ dann aber doch nicht.
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