Plexus - Plexus

Review

Das gute am fröhlichen Redakteursdasein ist (neben dem Effekt dass man damit tierisch viel Eindruck schinden kann) in erster Linie das Kennenlernen frischer Bands die man im Normalfall einfach übersehen hätte. Nicht selten verspürt man das Verlangen himmelhoch zu jauchzen wenn man von der Spielfreude neuer Bands angesteckt wird und am liebsten selbst eine eigene Truppe gründen würde um die Stadien unsicher zu machen.
Aber das tut hier nichts zur Sache. Neues Thema: Plexus – eine Band die mit der Einleitung absolut nichts zu tun hat. Einfallsloser, lascher Heavy Metal auf der Schwelle zwischen ‚braucht man nicht‘ und ‚durchschnitt‘. Das Trio aus dem brasilianischen Salvador soll zwar laut Promo Info jede Menge Wirbel in ihrem Heimatland verursacht haben, aber davon höre ich auf dem selbstbetitelten Debut nichts. Gerade im klassischen Schwermetallgenre, wo die Konkurrenz groß ist und es sich als absolut tödlich erweist wenn man keine eigenen Schwingungen in die Musik einfließen lässt, hat die Gruppe ein Werk abgeliefert dass unnötiger nicht hätte sein könnte. Zwar muss man ihnen zu Gute halten dass sie ab und zu den richtigen Ton treffen, aber das tun etliche andere Möchtegernheroen auch. Und die Spielzeit von 40 Minuten ist absolut lächerlich – denn das letzte Lied besteht aus 6 Minuten Leerlauf dass mit einem anschließenden brasilianischen Gebrabbel endet.
Machen wir’s kurz: Dieses Album ist genauso langweilig wie das Cover. Wer frischen Heavy Metal aus einem untypischen Herkunftsland will, ist mit der neuen Kragens momentan deutlich besser aufgehoben und darf einen großen Bogen um Plexus machen. Alle übrigen Metalfans natürlich auch.

08.09.2004
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