Plenty Suffering - Sou.Net

Review

Die sechs Mannen von PLENTY SUFFERING benötigten ganze sechs Jahre für ihr zweites Studioalbum „Sou.Net“ nach ihrer Debüt-Scheibe „Kill Crush Burn“ im Jahre 2000. Dafür, dass es solange gedauert hat, möchte man meinen, man bekomme jetzt eine vollgepackte CD in die Hände. Irrtum. Es haben sich lediglich acht Songs mit einer relativ kurzen Gesamtspielzeit auf den Silberling verirrt. Aber dies hat auch seine Gründe, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die alles drauf packen, was ihnen so in den Sinn kommt, hört man hier nur das Beste. Soll heißen, es gibt keinen einzigen Ausfall auf der gesamten Scheibe. Sie geht durch wie aus einem Guss und setzt sich in den Gehörgängen des Hörers regelrecht fest.

Die Österreicher rocken dabei hauptsächlich melodischen Death Metal, wobei das Gegrunze von Sänger Mario Fürntrat sich eindeutig in die Black-Metal-Schiene schieben lässt. Es lässt sich kein Wort verstehen und wenn man sich nicht äußerst genau konzentriert, klingt jede Silbe wie die Nächste. „Gesungen“ wird zum Teil auf Englisch, aber auch in ihrer Muttersprache und das mit extremen Dialekt, so dass es eigentlich noch mehr wie eine Fremdsprache erscheint. Die Gitarrenriffs sind sehr groovig und machen ordentlich was her mit einer besonderen Portion an Variation. So viele verschiedene Riffs hört man selten in einem Death-Metal-Album. Den Drums fehlt in einigen wenigen Passagen die nötige Härte, was im ersten Moment den nötigen Druck auf den Ohren vermissen lässt, aber sobald Drummer Michael Mittendrein die Beine in die Hände nimmt und die Doublebass loslässt, gibt’s ordentlich was auf die Mütze!

Ansonsten weiß der Abwechslungsreichtum des Sextetts auf dem Album sehr zu gefallen. Jeder einzelne Track stellt etwas Einzigartiges dar und durch ein sehr ausgewogenes, effizientes Spiel zwischen langsameren und schnelleren Parts kommt keine Langeweile auf. Besonders hervorzuheben ist das sehr melodische Instrumental „Threnody“. Ruhiger Beginn mit Klassik-Gitarren-Sound, einsetzende fette Riffs der E-Gitarre bis hin zum finalen Doublebass-Geknüppel, ein wahrer Hochgenuss.

„Sou.Net“ bietet also variationsreichen melodischen, um nicht zu sagen hymnischen, Death Metal mit einer gewissen Prise Black Metal. Die kurze Spieldauer von gerade mal 29 Minuten lässt sich ohne Zweifel verschmerzen, denn lieber eine kurze, effektive CD ohne Aussetzer, als eine unendlich lange, auf der man jeden zweiten Song überspringen muss.

Wenn es die Jungs von PLENTY SUFFERING auf ihrem nächsten Album schaffen, diese durchweg sehr gute Leistung über noch mehr Titel zu verteilen, ist auch eine noch bessere Bewertung drin. Ansonsten bleibt mir nur noch eins zu sagen: Kaufen!

Anspieltipp: „Threnody“ und alle anderen Songs!

09.11.2006

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37331 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare