Pleasures Remain - Magmatears

Review

Nunja, manchmal kann es im positiven Sinn schwierig sein, ein Review zu einer neuen Scheibe zu schreiben. Schwierig in diesem Fall deswegen, da die Band quasi um die Ecke wohnt und man gleichzeitig „damals“ eines des ersten Reviews zu einer „local band“ namens Pleasures Remain verfasst hat, mit der Hoffnung, dass dadurch vielleicht ein Label auf das sympathische Duo aufmerksam wird. Lange Rede, kurzer Sinn … es ist vollbracht, Pleasures Remain sind im Hause Pandailectric untergekommen und veröffentlichen nun mit „Magmatears“ ihren ersten offiziellen Longplayer. Und wie erwartet bietet das Album eine Zeitreise zurück in alte, unbeschwerte Synthiepoptage. Sofort fallen einem beim gemütlichen Lauschen des Albums Bands wie Camouflage, De/Vision oder Distain ein – irgendwo zwischen Retrosound der 80er und aktuellen Elektropop-Klängen. Genüsslich schenkt man sich an einem lauen Spätsommerabend noch ein Gläschen vom leicht gekühlten Rotwein ein, und lässt sich von den Klängen auf „Magmatears“ berieseln. Synthiepop pur wie Fans dieser Sparte ihn sich wünschen dürften – kein Schnickschnack, klare Songstrukturen mit einschmeichelnden Melodien und eingängigen Sounds. Sänger Matthias Müller verleiht dem Sound des Duos mit seinen charismatischen Vocals seine individuelle Note, wirklich sehr angenehm auch die immer wieder eingestreuten Vocals von Heike Suss, von denen man sich auf dem nächsten Album fast noch ein bisschen mehr wünscht ! Bandbreitentechnisch ist „Magmatears“ in die Sparte „klassisch“ einzuordnen, sprich von clubtauglichen Tracks wie „Waste my time“ oder „Pretty Girls“ bis hin zu eher verträumten Tracks wie „Hall of Shame“ wird das übliche Spektrum abgedeckt – mein persönlicher Favorit ist dabei „Traveller“, ein monoton-melodischer Song, der sich aus den restlichen Tracks etwas heraushebt, auch der fast „trancige“ Song „Orange Dreams“ setzt sich wohltuend von den klassischen Synthpop-Tracks ab. Pleasures Remain haben den holprigen Weg mit selbstveröffentlichten Demos verlassen und „Magmatears“ ist mit Sicherheit nur der Beginn ihres musikalischen Schaffens. Auch wenn „Magmatears“ ein starkes Erstlingswerk darstellt, hat das Duo sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft, da bin ich mir sicher …

07.09.2004

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