Platonick Dive - Overflow

Review

Bist du ein knallharter Metaller? Kriegst du bei Wörtern wie „Ambient“, „Post-Rock“, „Entspannung“ und „Ruhe“ einen Brechreiz? Oder kannst nur mit dem Kopf schütteln? Wartest du nur darauf, jeden Poser, welcher keinen Heavy-Fucking-Metal hört und/oder spielt, mit deinem Patronengurt zu strangulieren? Dann ist das neue Werk von PLATONICK DIVE wahrscheinlich nicht dein Fall. Bist du jedoch aufgeschlossen, hast keine Scheuklappen auf und erweiterst gerne deinen musikalischen Horizont, dann könnten die Italiener mit ihrem neuen Album „Overflow“ ein Werk im Gepäck haben, welches deinen Geschmack trifft.

Tatsächlich ist es schwierig, die Musik von PLATONICK DIVE in eine bestimmte Schublade zu stecken. Man könnte jetzt, wie im ersten Absatz erwähnt, mit Wörtern wie „Ambient“ und „Post-Rock“ um sich werfen, doch beschreibt das die Musik auf „Overflow“ nur oberflächlich.

PLATONICK DIVE picken sich Elemente aus vielen verschiedenen Richtungen und formen daraus ein Werk, welches von Song zu Song unterschiedlich klingt. Mal hat man einen entspannten Titel wie „Above You“ am Start, welcher komplett ohne Gitarre auskommend den elektronischen Teil bedient und mit kleinen Einschüben von gelungenem, klarem Gesang eine Gänsehaut erzeugt. Dann wieder hat die Band Stücke wie „Please Dance Slowly“ in petto, bei denen sich der Drummer austoben darf, und welche getrost als „treibend und energisch“ betitelt werden dürfen.

So lassen PLATONICK DIVE keine Langeweile aufkommen. Ihr Schaffen schlägt ein eigenes Kapitel fern der Norm auf und man muss sich als Hörer auf ihre Musik einlassen. Wie ich anfangs erwähnt habe, wird jemand, der sich rund um die Uhr ausschließlich Death Metal und Grindcore auf die Ohren knallt und kein Fan von experimenteller Musik ist, mit „Overflow“ wenig anfangen können. Leute ohne Scheuklappen und Berührungsängste, welche mit ähnlichen Werken vertraut sind, könnten jedoch ihre Freude mit „Overflow“ haben. Doch auch diese sollten vorher reinhören, da man die Musik von PLATONICK DIVE einfach nicht klar klassifizieren kann. Ich hatte und habe meine Freude mit „Overflow“ und werde mir das Album noch häufiger zu Gemüte führen. Also: Kopfhörer rein, ab auf die Wiese, Augen zu und entspannen!

21.03.2015
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