Planethard - Crashed On Planet Hard

Review

Die Geschichte von PLANETHARD begann wie die von so vielen – sie spielten ursprünglich ausschließlich Cover-Versionen ihrer Idole, zu denen BON JOVI, SKID ROW, WHITESNAKE und MÖTLEY CRÜE zählen. Doch bald merkten die Italiener, dass dies nicht ihr endgültiges Ziel ist, und so kreierten sie eigene Kompositionen im Stile ihrer Vorbilder.
Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, dass auf „Crashed On Planet Hard“ diese Einflüsse immer wieder durchblitzen. Besonders fällt dabei die bluesige Hardrock-Schiene von WHITESNAKE auf, aber auch die eingängigen Kompositionen mit mehrstimmigen Refrains im Stile SKID ROWs.

Ich will damit aber nicht ausdrücken, dass sich PLANETHARD von einer Coverband zu einer Kopiererband entwickelt haben. Auch wenn die Einflüsse allgegenwärtig sind, zeugen die Songs doch von den eigenen Ideen des italienischen Quartetts.
Stilistisch spielt sich alles im breitgefächerten Hardrock ab. „Unchain My Heart“ ist beispielsweise einer der angesprochenen bluesigen Rocker mit den Anleihen der weißen Schlange, kann aber dennoch eigene Akzente setzen. Mit „If I Want To Forget (Her Love)“ haben die Jungs einen schönen Melodic Hardrock-Song mit einem starken Refrain am Start, während beim flotten „You Got That Fire“ der Boogie-Rock seinen Auftritt hat. Das schönste Stück auf der Scheibe ist aber die unheimlich emotionale Ballade „She“.

Das Songwriting ist aber noch nicht durchgehend top, es schleichen sich auch einige Hänger und durchschnittliche Stücke in die zehn Kompositionen ein.
Die Instrumentalleistung ist in Ordnung, allerdings müsste bei den rockigeren Tracks das Schlagzeug einen etwas kräftigeren Auftritt haben und nicht so sehr auf Hintergrundarbeit reduziert werden.
Sänger Marco Sivo hat einen angenehmen Stimmklang in mittlerer Lage und kann Gefühle gut ausdrücken. Auch die mehrstimmigen Passagen sind sehr gelungen.

Das Zweitwerk von PLANETHARD kann sich im vorderen Mittelfeld des Genre behaupten. Es gibt sicherlich bessere Alben, aber auch deutlich schlechtere. Die Italiener beweisen Potential und müssen eigentlich nur noch einige kompositorischen Mängel abstellen, um in die Spitze vorzustoßen.
Anhänger des abwechslungsreichen Hardrock sollten „Crashed On Planet Hard“ aber durchaus mal antesten. Auf der Website der Band kann man in die Songs reinlauschen.

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14.07.2008

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