Plague Warhead - Whores Of Lücifer

Review

Die Kritik muss einfach mit dem Anfangsriff von „Stench Of Decay“ beginnen. Das sind Riffs, die dafür sorgen, dass man eine Platte immer wieder ein- oder auflegt. Ganz stark! Der herausposaunte Refrain des Titeltracks ist purer Thrash Metal, was wiederum gut zur musikalischen Ausrichtung der EP passt. Luzifers Huren fingern aus ihren Klampfen hervorragendes bis (wie schon erwähnt) meisterhaftes Liedgut, das jedem Thrash-Maniac sofort den Schädel vom Nacken sägt. Die Produktion überzieht das Album hingegen mit einem räudigen Klangschimmel, der das vier Songs umfassende Glanzstück auf die Death-Metal-Seite zerren will. Manchmal stimmt die Mischung einfach!

„Whores Of Lücifer“ ist im Jahr 2011 entstanden, PLAGUE WARHEAD als Band sogar schon 2008. Damals hatte man aber noch keinen Sänger, also ging es erst zwei Jahre später richtig los. An Bord ist auch ein alter Bekannter aus dem eher melodischen Todesblei-Schweden: Benny Larsson hat die Felle schon für EDGE OF SANITY verdroschen. Und obwohl man die Band als Inspirationswurzel bezeichnet, muss „Whores Of Lücifer“ deutlich vom EDGE-OFT-SANITY-Output abgegrenzt werden. Das vorliegende Material ist roh, mitunter abartig schnell, angenehm blasphemisch und nur im geringsten Ansatz melodisch.

Natürlich ist es einfacher, vier gute Tracks zu schreiben als zehn oder elf. Daher gibt’s auch „nur“ sieben Punkte. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass man gleich eine hundertprozentige Hitdichte abliefert. Alle vier Songs sind kopfnickende Brecher, die richtig böse Laune machen – böse im guten Sinne, na ihr versteht schon. Der Beginn von „Blood Messiah“ ist dann erstmal heavy und wird von einem gepflegten „Allright“ in eine Headbang-Passage par excellence geführt. Danach geht der Fuß wieder aufs Gaspedal, logisch, und als saures Sahnehäubchen gibt’s ein schickes Solo. „We’re the forces of evil. The name of satan we salute. Hail to the horned one dominate“ – nicht mal zwei Minuten lang wird uns „Forces Of Evil“ um die Ohren gehauen, dafür als wunderbar diabolische Raserei, die ganz plötzlich das Tempo rausnimmt, um kurz darauf wieder loszugallopieren. Jungs, spielt ein komplettes Album in dieser Qualität ein und die nächste Rezension liest sich noch begeisterter.

09.08.2013
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