Aus Berlin kommen PLACENTA und sie sollen sich bereits einen Namen gemacht haben mit ihren zwei Alben und einer EP. Ich kannte die Band jedenfalls vorher noch nicht, was natürlich nicht heißen soll, dass sie nix taugt, jedoch kann ihr Name nicht so groß sein, wenn sie bislang noch nicht sonderlich Aufsehen erregt haben. Die typische Promomaschinerie also; soll uns und mich nicht abschrecken, deshalb rein in den Player und ab geht’s…
Melodischer Death Metal mit einigen saftigen Härtnerattacken ballert amtlich und richtig geil produziert aus den Boxen und zeigt schnell auf, dass PLACENTA keine Anfänger sind. Das Songwriting ist recht abwechslungsreich, die Ideen gut und in Kombination mit dem knalligen Sound geht hier schon einiges ab. Gleich beim zweiten Durchlauf hat mich die Art der Band an eine andere, bereits verblichene Truppe erinnert, deren Name mir allerdings nicht sofort in den Kopf wollte… Himmel, wer war das noch?
Kotzig tiefer Gesang wechselt sich mit gut arrangiertem und intoniertem Klargesang ab, der weder kitschig, noch schwülstig, noch amateurhaft klingt. Die berliner Buben verstehen ihr Handwerk und zeigen sich tatsächlich recht kreativ auf „Replace Your Face“. Da der Brüllgesang durchweg hingekotzt ist, wirkt er auf mich auf Dauer zwar ein wenig ausgelutscht, für andere, die diese moderne Art zu Growlen mögen, wird dieser Umstand sicherlich nicht negativ ins Gewicht fallen. Mir allerdings gefällt der Klargesang deutlich besser als die austauschbare dunkle Stimme. Ah, da ist sie auch, die Kombination! GARDENIAN waren es, denen PLACENTA ähnlich klingen. Diese Art zwischen Brüllen und klarem Refrain, die mitunter starken Gitarren-Leads und der musikalisch immer wiederkehrende Hammer; das war’s also. Zwar kommen PLACENTA nur ansatzweise an die klasse genannter Schwedentruppe um Vorzeige-Melodieschrauber und den mittlerweile in Flammen stehenden Niclas „ENGELchen“ heran, aber das Potential ist hörbar vorhanden.
„Replace Your Face“ ist ein gutes Album geworden, das sich nicht so einfach zu den anderen monatlichen Releases ins Regal stellen lässt. Ein Ausnahmealbum haben PLACENTA hier zwar nicht vollbracht, aber der Weg ist definitiv ein sehr guter. Sollte die Truppe diese Art Musik weiter verfolgen und nicht mehr ganz so unstimmige Texte schreiben (zu denen ich hier nichts weiter sagen möchte. Lest einfach selbst), wird die Band sicher noch ’ne große Nummer!
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