Wer auf schön wahnsinnigen Deathcore steht, sollte mal in das zweite Album von PLACENTA rein hören. Die Berliner Truppe hat mit „Fixed Action Pattern“ ein abgedrehtes Stück Musik fabriziert, das einerseits genau den Zeitgeist trifft, andererseits gefährliche Genreklischees umgeht und mit netten Songideen aufwartet. Kaum zu glauben, dass die Jungs mal als Punkband begonnen haben sollen. Na ja, Berlin halt…
„Fixed Action Pattern“ setzt auf eine illustre Mischung aus derbstem, fast schon Grindcore-artigem Geballer, fiesen Moshparts und einigen melodischen Ausrutschern, die sehr an Schweden denken lassen. Gesangstechnisch gibt’s es die bereits bekannte Mixtur aus tiefen Growls und heiseren Screams, cleane Vocals treten nur sporadisch auf den Plan. Dieser Mix funktioniert größtenteils gut bis sehr gut; Granaten wie „Brutal: 5 on 1“ und „3 Minutes Rape“ rattern wie die Hölle und sind quasi unbangbar, werden aber durch gelungene melodische Farbtupfer aufgemotzt. Vielschichtiger geht es in einem Track wie „White Chicks Even Chug A Lug“ mit seinen gemeinen SloMo-Parts, puren Geballerpassagen und einem atmosphärischem Midpart zu, während Midtempobrecher wie „Fame By Name“ oder „The Shape Of Death To Come“ mit derbem Geschreddere und melodischen Gitarrenparts überzeugen. Am besten mundet mir aber „Simon Says“: Losgelegt wird mit einem wilden Ballerpart, gefolgt von einem groovenden Moshpart bevor schließlich der cleane Chorus die Zuckerwatte zurück in die Gehörgänge spült.
Keine Frage, PLACENTA bieten ordentlich Inhalte und gehören keineswegs zu den ganzen gesichtslosen Trendreitern der letzten Jahre. Produktionstechnisch ist das Ganze ebenfalls professionell zusammengestellt, der Sound drückt gewaltig und untermauert die Brutalität der Mucke. Im Oktober soll „Fixed Action Pattern“ dann über Noizegate Records veröffentlicht werden. Wer früher ran will, kontaktiert die Band am besten persönlich über ihre Myspace-Page.
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