Es gibt Alben, die den Hörer weitgehend ratlos zurücklassen und deren Intention auch nach einiger Zeit nicht erkennbar ist. Alben, die für alles und nichts stehen, weil sich die Macher dahinter nicht entscheiden können, was sie eigentlich wollen. „Burn It Down“ von PITYHOLE ist so ein Fall.
Hinter PITYHOLE steckt Sänger und Gitarrist Patrick Hanemann aus Weil am Rhein, und „Burn It Down“ ist bereits sein viertes Album in dieser Konstellation. Eine schnelle Internetrecherche ergibt, dass Hanemann Flamencogitarre studiert und Soundtracks komponiert hat, früher eine Crossover-Band anführte, als Dozent tätig ist und ein eigenes Studio betreibt – das kann man vielseitig nennen, und diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch in der Musik auf „Burn It Down“ wider: Nach einem kurzen Klavierintro wird beim flott gerifften „Masters Of Sorrow“ ordentlich aufs Gaspedal gedrückt, und Harry Wilkens (ehemals DESTRUCTION) steuert ein wieselflinkes Solo bei. Danach gibt es ein Gebräu aus Thrash Metal, Death Metal, Groove Metal, elektronischen Einsprengeln und Stoner Rock. Und am Ende ein progressives Instrumental auf der akustischen Gitarre.
Für sich genommen sind einzelne Parts und sogar der eine oder andere Song („Straight To The Sun“, „Machines“) wirklich nicht schlecht, aber als Gesamtwerk ist „Burn It Down“ zwar komplex, aber selten schlüssig und genauso aussagekräftig wie die bizarre Coverabbildung: Dort posiert Mr. Hanemann mit Molotowcocktail und Widderhörnern auf einem aus Autoreifen, einer Snaredrum, zwei Öllampen, einem an ein Pentagramm angenagelten Jesulein und anderem Zierat zusammengesetzten Gebilde… hohe Kunst oder großer Schrott?
Abschließend sei noch aus dem Promotext zu „Burn It Down“ zitiert: „Songs für Biker, die gerne mit 180 km/h gegen eine Wand fahren und dafür grenzenloses Mitleid verdienen…“ Bleibt am Ende die Erkenntnis, dass von denen niemand übrigbleibt.
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