Ich kann mich noch ganz gut an einen Auftritt der Band PINKOSTAR erinnern. Es war vor allem der Sänger, der mir im Gedächnis blieb. Weniger wegen der Gesangsleistung, sondern aufgrund seines penetrant ausgeprägtem Ville-Valo-Rockstar-Posings. Das wirkte aufgesetzt und machte den Auftritt im kleinen Club sehr unpersönlich. Aber die Musik hat gerockt und konnte mich hingegen durchweg überzeugen. Über ein halbes Jahr ist vergangen und nun liegt mir ihre Debüt-EP „Solargirl“ vor. Zunächst war ich erstaunt über die aalglatte Produktion die durch die Boxen jagt. Wuchtig und doch sehr geschliffen. So auch das Songwriting: hier reiht sich ein Ohrwurm an den nächsten. Alle 4 Tracks der EP dürften jedenfalls genug Pop-Appeal besitzen um radiokompatibel zu sein und gleichzeitig ausreichend rockig um die Alternative-Charts weltweit zu stürmen. Das macht die Schose im Mainstream-Sinne sehr berechenbar und lässt die Wirkung des wirklich überdurchschnittlichen Songmaterials schnell ausfaden. Der zwiespältige Eindruck, den ich bei der Live-Performance bekommen habe, setzt sich hier fort. PINKOSTAR strotzen nur so vor Professionalität, was ich in diesem Falle aber nicht durchweg als Vorteil verstehe. Dieser EP fehlt es an Ecken und Kanten um mehr zu sein als eine kurzweilige Alternative-Rock-Scheiblette für zwischendurch und nebenbei. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
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