Warum es gute sechs Jahre gedauert hat und auch was sich in jener Zeit alles abgespielt hat, wurde uns von Gitarrist Alfred Koffler im Interview zu diesem Album ausführlich erklärt und ist auch wichtig zu berücksichtigen, ehe man sich „Ceremonial“ hingibt.
Zum einen wäre einmal die Tatsache, dass die Herrschaften – allen Unkenrufen und der erheblichen „Pause“ zum Trotz – nicht nur ein überaus spontan wirkendes Album abgeliefert haben, sondern erst vor gut einem Jahr tatsächlich mit den Arbeiten dafür begannen und die Nummern laut Alfred „frei Schnauze“ komponiert werden konnten.
Durch den Abgang von Drummer Kostas Zafiriou, (der jedoch zusammen mit Bassist Dennis Ward immer noch bei UNISONIC aktiv ist) dagegen hat sich die Musik selbst nicht verändert, nicht zuletzt deshalb, weil sein Nachfolger Chris Schmidt ein langjähriger „Familienangehöriger“ ist und von daher exakt weiß, welchen Takt er vorlegen muss, damit der typische PINK CREAM 69-Groover entsteht.
Und genau in diesem Punkt haben mich die Herrschaften mit „Ceremonial“ auch wirklich überrascht, denn man hat es geschafft, das lockere, fast schon als verspielt zu bezeichnende Melodieverständnis der Frühzeit (nachzuhören unter anderem in „King For A Day“) mit dem deutlich raueren, aber auch knackigeren Klang der Post-Andi Deris-Phase (diesbezüglich verweise ich an den Ohrwurm „Big Machine“, der mit einem intensiven Modern Rock-Groove-Anstrich aus den Boxen kommt) gekonnt zu kombinieren und hat daher auf dem aktuellen Dreher die Essenz des Sounds der Band in Form von brandaktuellen Tracks anzubieten.
Will sagen, hier wird keineswegs versucht, den „Geist“ der Frühzeit zu neuem Leben zu erwecken, die „Pinkies“ haben es viel mehr geschafft, diesen auf natürlichem Wege in aktueller Version vorstellig werden zu lassen und einmal mehr ein Album aufgetischt, mit dem sie unter Beweis stellen, dass in ihrem Segment immer noch mit zu den Top-Adressen zu zählen sind. Danke die Herren – We like it like that!
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