Die ersten drei Alben der Amerikaner AGALLOCH, namentlich „Pale Folklore“ (1999), „The Mantle“ (2002) und „Ashes Against The Grain“ (2006), gelten heute (zu recht) als Klassiker und stilprägend. Im Jahr 2016 entschied sich Gründungsmitglied John Haughm (Gitarre, Vocals) die Band, nach dem Ausstieg der anderen Musiker, auf Eis zu legen. Doch es ist keine Zeit Tränen zu vergießen. Während Don Anderson, Jason Walton und Aesop Dekker KHÔRADA gründeten, widmet sich Haughm nun seiner neuen Band namens PILLORIAN. Als Mitmusiker hat Haughm dabei Stephen Parker (MAESTUS) und Trevor Matthews (UADA) gefunden.
Aus der Asche von AGALLOCH – PILLORIAN
Die Erbschaft von AGALLOCH ist auf „Obsidian Arc“ sodann auch deutlich zu erkennen. Allerdings tendieren PILLORIAN zu einer schnelleren und mehr dem Black Metal zugewandten Spielweise. Die Melancholie weicht, wenn auch nicht vollständig, einer wütenden Interpretation. Dennoch, die Ideen und Gedankenwelten von AGALLOCH schwingen erkennbar auch auf „Obsidian Arc“ mit.
Der für AGALLOCH typische, man könnte sagen, fließende Sound bleibt PILLORIAN dadurch erhalten, sodass sich Freunde der Erstgenannten sofort heimisch fühlen werden. Diese Affinität für treibende Songstrukturen wird durch die saubere und druckvolle Produktion unterstrichen. Ein im Black Metal verwurzelter Gesang und durchaus häufige Blastbeats runden dieses Bild ab.
„Obsidian Arc“ erfüllt die Erwartungen, aber…
Auf „Obsidian Arc“ finden sich einige gute und einige sehr gute Stücke. Für die absolute Oberklasse fehlt noch ein wenig der letzte zündende Moment bzw. auch die innovativen und prägenden Aspekte, welche AGALLOCH aus der Masse hervorgehoben haben. Die Struktur des Albums wirkt dadurch, trotz der insgesamt hohen Qualität, etwas zu gleichförmig. Dennoch ist PILLORIAN ein wirklich amtliches Debüt geglückt, welches die Hoffnungen auf einen angemessenen Nachfolger mit Leichtigkeit erfüllt.
Bisschen knappes Review.
Ich hätte gerne noch etwas über die einzelnen Songs gehört. 2 Songs habe ich ja schon vorab gehört und fand beide großartig und sehr Agalloch-like. Hätte gerne gewusst wie die im Verhältnis zu den anderen Songs stehen.
Ansonsten freue ich mich sehr auf das Album.
ich kenn die beiden songs auch, freue mich auch auf das album, aber agalloch like ?
Also für mich klingen die schon sehr nach dem letzten Agalloch Album.
Aber vielleicht ist es auch nur das Gefühl und die Vocals und das Entdecken der Melodien, die sich erst mit der Zeit ganz erschliessen.
Wie auch immer. Auf jeden Fall ähnlich erhaben.
Ich hör da ehrlich gesagt bei den beiden Stücken (zum Glück) auch nicht so viel Agalloch.
Wenn du mal in das Album reinhören willst, gibt das ganze Album im Stream. Einfach mal auf der Facebook Seite von Pillorian schauen.
Danke für den Tipp 🙂
Hi Andreas,
auf die Analyse einzelner Songs habe ich verzichtet, da diese, wie im Review beschrieben, insgesamt auf einem hohen Niveau relativ gleichförmig sind. Mir persönlich ist beim Erstellen des Reviews kein Stück besonders „ins Auge“ gesprungen. Was das Album aber insgesamt nicht abwerten soll, sondern lediglich die Abgrenzung zu höheren Wertungen ist.
Sehr gutes Debutalbum. Man hört auch definitiv den Einfluss von Uada/Maestus Leuten raus, daher ist das Album nicht wirklich ein Agalloch Nachfolger, aber definitiv eine würdige Fortsetzung des musikalischen Schaffens von John.
Hi Chris,
eine direkte Verbindung zu den genannten Bands möchte ich nicht explizit herstellen. Dennoch kann man Pillorian durchaus als „schwarze Version“ von Agalloch bezeichnen 😉 Siehe auch zweiter Absatz des Reviews.