„Ageless Day“ nennt sich das erste professionelle Lebenszeichen der Holländer PICTURE OF THE MOON. Eine gewisse Alterslosigkeit ist der Musik auch durchaus anzuhören. Hier vereint sich eine Melodieführung, die stark im Progressive-Rock der Siebziger und Achtziger verwurzelt ist mit einem Riffing, dass sich hinter den aktuell geläufigen Metal-Standards nicht zu verstecken braucht.
Drei Stücke mit Spielzeiten zwischen fünf und sechs Minuten hat das Quintett komponiert und in Zusammenarbeit mit Joost van den Broek (AFTER FOREVER) aufgenommen. Im Vergleich mit anderen Progressive-Combos klingt man damit sehr kompakt und wenig frickelig. Der im Beipackzettel erwähnte Vergleich mit THRESHOLD ist nicht aus der Luft gegriffen, wenngleich PICTURE OF THE MOON sich insgesamt etwas düsterer geben.
Der flotte Opener „Black Roses“ verfügt über einen ordentlichen Groove und wird von treibenden Stakkato-Riffs dominiert. Die Musiker leisten gute Arbeit und können auf der Instrumental-Seite Pluspunkte sammeln. Leider kristallisiert sich jedoch bereits hier der Gesang als leichte Schwachstelle der Formation heraus.
Im nachfolgenden „No Break Space“ wird die fehlende stimmliche Power sogar noch deutlicher, dafür sorgen dezent eingestreute Growls und ein kurzer Flüster-Part hier für merkliche Abwechslung. Die Tatsache, dass man sich hier im Midtempo bewegt und nicht zu schnellen Gitarrenläufen und anderen Frickelpassagen hinreißen lässt, täuscht ein wenig über die spielerische Klasse der Band hinweg.
Das Songwriting ist noch verbesserungswürdig, die Songs könnten straffer arrangiert sein, so dass alles mehr wie aus einem Guss wirkt. Der abschließende Titeltrack wartet mit einer genialen Refrainmelodie auf, ist in den Strophen jedoch zu sperrig und dadurch kein zwingender Hit geworden.
Insgesamt haben PICTURE OF THE MOON mit „Ageless Day“ ein durchaus hörbares erstes Zeichen in der Metal-Szene gesetzt. Wie sich die Band von hier aus jedoch weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!