Piah Mater - Under The Shadow Of A Foreign Sun

Review

Igor Meira (Gitarre) und Luiz Felipe Netto (Gesang, Gitarre, Bass) haben PIAH MATER im Jahr 2010 in Rio de Janeiro gegründet. Seitdem ist die Band als Duo aktiv, erhält aber für Albumaufnahmen Unterstützung von einzelnen Sessionmusikern. Vier Jahre nach der Gründung veröffentlichten sie das Debütalbum „Memories Of Inexistence“ und 2018 den Nachfolger „The Wandering Daughter“. Nun stellen PIAH MATER mit „Under The Shadow Of A Foreign Sun“ ihr drittes Album vor.

PIAH MATER – die brasilianischen OPETH?

PIAH MATER spielen Progressive Death Metal und machen keinen Hehl daraus, wer ihre großen Vorbilder sind. Auf „Memories Of Inexistence“ orientierten sie sich noch an den Norwegern ENSLAVED. Mit „The Wandering Daughter“ haben die Brasilianer ihren Stil verändert und eifern seitdem vor allem OPETH nach. Schon in den ersten Sekunden von „Under The Shadow Of A Foreign Sun“ wird klar: Hier sind Verehrer der „Deliverance“-Ära am Werk.

Wie OPETH verweben die Brasilianer Klargesang und Death-Growls mit komplexen progressiven Elementen. Allerdings tritt der Retroeffekt der Schweden bei PIAH MATER in den Hintergrund: In den cleanen Passagen agiert das Duo moderner und erinnert an Bands wie HAKEN oder BETWEEN THE BURIED AND ME.

PIAH MATER kopieren aber nicht dreist bei OPETH, sondern schaffen ihren eigenen kreativen Kosmos und emanzipieren sich dadurch von ihren Vorbildern. Dabei greifen PIAH MATER auf moderne (Keyboard) und traditionelle (Folk, Jazz, Klassik) Elemente zurück. Die überlangen Songs entfalten dadurch eine Sogwirkung, der man sich nur schwer entziehen kann.

PIAH MATER machen ihr eigenes Ding

Auf „Fallow Garden“ überraschen sie mit einem Saxophonsolo von Jørgen Munkeby (SHINING) und bei „Canícula“ kombinieren sie Bossa Nova mit Prog-Rock der 70er-Jahre. Statt Hammondorgel setzen PIAH MATER auf Flöte, Violinen und Cello, um den Songs mehr Tiefgang zu verschaffen (z. B. „In Fringes“). Auf „Terra Dois“ wagen sie einen Ausflug in den Melodic Death Metal à la DARK TRANQUILLITY. Damit präsentieren sich PIAH MATER selbstständig, ideenreich und angenehm frisch.

Auf „Fallow Garden“ überraschen sie mit einem Saxophonsolo von Jørgen Munkeby (SHINING) und bei „Canícula“ kombinieren sie Bossa Nova mit Prog-Rock der 70er-Jahre. Statt wie OPETH auf Hammondorgel zu setzen, bevorzugen PIAH MATER Flöte, Violinen und Cello, um den Songs mehr Tiefgang zu verschaffen (z. B. „In Fringes“). Auf „Terra Dois“ wagen sie einen Ausflug in den Melodic Death Metal à la DARK TRANQUILLITY. Damit präsentieren sich PIAH MATER selbstständig, ideenreich und angenehm frisch.

„Under The Shadow Of A Foreign Sun“ ist ein Genuss

PIAH MATERs „Under The Shadow Of A Foreign Sun“ lässt keine Wünsche offen. Der waghalsige Sprung zwischen Progressive und Death Metal gelingt den Brasilianern federleicht und mühelos. Es ist nie zu viel Todesblei oder zu wenig Prog – alles ist harmonisch und ausgewogen.

Die Übergänge sind flüssig und dynamisch und der Klargesang ist nie aufgesetzt. Dazu warten PIAH MATER immer wieder mit Überraschungen auf. Hier kommen Fans des Progressive und Death Metal gleichermaßen auf ihre Kosten. Vom Songwriting bis hin zur Produktion: „Under The Shadow Of A Foreign Sun“ ist ein rundherum perfektes Album.

 

 

08.09.2024

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37234 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu Piah Mater - Under The Shadow Of A Foreign Sun

  1. he4rtle55 sagt:

    Sehr starkes Progressive Death Metal Album. Fans von alten Opeth sollten auf jeden Fall mal reinhören.
    Die zwei Vorgänger waren für meinen Geschmack ein Tick stärker, denoch ist es ein fantastisches Album.

    9/10