Phobos Corp. - Felicity

Review

Wenn ich dem Promo-Zettel glauben darf, ist das, was ich hier in den Händen halte, DAS Sympho-Spektakel des Jahres: Ein Ein-Mann-Projekt von Mastermind Spyros Papadakis, der sich für seine erste Mini-CD viele Gastmusiker ins Boot geholt hat, und nun zeigen will, was abwechslungsreichen Metal ausmacht.

Der Opener „One Eternal“ macht auch direkt ganz schön was her: Theatralische, orchestrale Klangteppiche, die teilweise an die guten alten DIMMU BORGIR erinnern, oder an bombastische Hollywood-Soundtracks, dazu der melancholische weibliche Gesang und schöne Melodien im Stile von LACUNA COIL oder NIGHTWISH, so wie die immer wieder aufkommenden ruhigen Momente, ergeben ein starkes Gesamtbild. Auch im zweiten Track, in dem etwas dynamischer zu Werke gegangen wird, passen die Komponenten sehr gut zusammen, auch wenn die plötzlich auftauchende Trompete etwas deplaziert wirkt. „The Divine Tragedy“ kommt etwas Gothic-lastiger als seine Vorgänger um die Ecke, bietet aber trotzdem viele starke Momente und vor allem sehr viel Abwechslung. Der Abschluss gelingt mit dem instrumentalen „Angels In Despair“ dann noch richtig gut, denn das bombastische Stück erinnert an Opern, große Filme und wuchtige Bilder und erzeugt eine Gänsehaut-Stimmung die es in sich hat. Schade eigentlich dass diese Elemente nicht in jedem Titel zum Zuge kommen.

„Felicity“ ist ein guter Start für dieses kleine Projekt, denn es gelingt zwischen verschiedenen Stilen eine Verbindung zu knüpfen, und dabei gute, eingängige Songs zu machen. Hier und da gibt es noch kleine Schwachstellen, wie die Produktion, die dem Sound-Bombast der Streicher oft nicht mächtig wird. Bügelt man diese auf der nächsten EP, die bald schon erscheinen soll, aber aus, so sehe ich etwas verdammt Gutes auf uns zurollen.

28.06.2012
Exit mobile version