Phobia - Remnants Of Filth

Review

Wenn die Ami-Grinder PHOBIA eine neue Veröffentlichung über den Teich schicken, darf man sich fest anschnallen und vorher alle losen Gegenstände aus dem Weg räumen, denn ihre Alben und EPs zeugen von solch unbändiger Energie, dass man schnell den Drang verspürt, alles um sich herum in Einzelteile zu zerlegen. Zuletzt glänzte der Fünfer mit der absolut fantastischen und äußerst heftigen EP „Unrelenting“ (2010), die schlichtweg sämtliche Schädel spaltet und kein Stein auf dem anderen lässt. Danach kam die Split (2011) mit ABADDON INCARNATE und nun steht das neue, ähm „Langeisen“ in den Schießscharten bereit.

Klären wir zunächst die Sache mit der Spielzeit des neuen Albums „Remnants Of Filth“. Gerne und oft wird kritisiert, dass ein Album zu kurz ist und man die Kapazität einer CD nicht ausreichend ausgeschöpft hat. Nun, das dürfte auch hier definitiv und vielleicht auch zu Recht ein gefundenes Fressen für die Kritiker sein. Die Scheibe misst in ihrer Gesamtspielzeit Sage und Schreibe 19:35 Minuten und wenn man daneben ihre EP „Unrelenting“ mit 14:26 Minuten Spielzeit legt, darf man ruhig etwas schmunzeln. Ja, im Hause PHOBIA machen fünf Minuten den Unterschied zwischen EP und Album aus. So ist das! Ich finde übrigens, dass manche Alben nicht länger als eine halbe Stunde gehen dürfen, weil einem die Musik sonst auf den Wecker geht oder die Wiederholungen einfach zuviel des Guten werden. Besonders im Bereich Grindcore ist dies leider oft der Fall, weshalb ich die Spielzeit vorliegender Veröffentlichung durchaus in Ornung finde.

Zur Musik: PHOBIA beginnen schön satt und erstaunlich locker. Nach kurzen, klaren, durchgezogenen Tönen, Schlagzeugspiel über die Toms und einem kurzen Sprachsample gibt es ein knappes Break und zack, Grindcore-Gerappel volle Kraft voraus. Dabei fällt mir sofort auf, dass „Remnants Of Filth“ zwar wieder gut produziert ist, an die geballte Feuerkraft von „Unrelenting“ aber nicht ganz herankommt. Neuerungen gibt es insgesamt keine im Hause PHOBIA; gut so. Knackige 18x (Zur Erinnerung: in 19nochwas Minuten!) feuern sich die vier Herren und eine Frau durch ihre Veröffentlichung und metzeln einfach alles nieder. Absolut geil und für Freunde gnadenloser Schnetzelkost bestens geeignet. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass das hier definitiv nichts für zarte Gemüter ist und nur die harte Fraktion Gefallen an „Remnants Of Filth“ finde dürfte. Grind your fucking head off! That’s it.

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12.06.2012

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