Philtron - Chronotrope
Review
Nach fast drei Jahren Abstinenz gibt es jetzt wieder ein Lebenszeichen von Philtron. „Chronotrope“ ist nach „Philtropolis“ (1996) und „None“ (1997) der dritte Longplayer der Hamburger Elektroformation. Philtron boten auf ihren bisherigen Veröffentlichungen tanzbaren und melodischen Elektro und v.a. Songs wie „No promises“, „Aberration“ oder „Somewhere between love and hate“ waren absolute Kracher. Nachdem ich nun das neue Album „Chronotrope“ gehört habe, muss ich feststellen, dass Philtron sich verändert haben. Zum einen was das Line-up betrifft, denn sie sind inzwischen zu fünft. Zum anderen was ihre Musik angeht, denn Philtron haben die Liebe zur Gitarre entdeckt. Das elektronische Grundgerüst blieb zwar bestehen, dennoch dominieren nun eindeutig die Gitarren im philtronschen Sound. Und das behagt mir ganz und gar nicht. Wieso in aller Welt glauben Elektro-Bands immer häufiger, dass sie sich nur „weiterentwickeln“ können, wenn sie auf einmal die Gitarre auspacken und losrocken ? Die ersten beiden Songs des Albums „Ordinary Day“ und „Anything in between“ sind ja noch ganz nett, da hier die elektronischen Sounds überwiegen und die Gitarren den Songs durchaus Dynamik verleihen. Auch die philtron-typische Melodien kann man hier noch entdecken. Aber dann ? Nach drei Jahren Funkstille sowas von belanglose, unmelodische und langweilige „Rocksongs“ zu veröffentlichen ist mehr als enttäuschend. Waren Philtron früher auch in der Lage anspruchsvolle ruhigere Songs zu schreiben („Lost“, „Wintertime“) , so klingt das auf „Chronotrope“ wie Gitarrenpop nach einer Überdosis Valium („With you“). Der Rest des Albums taugt leider höchstens als Rausschmeissersongs bei drittklassigen Elektroparties. Sorry Philtron, das war nix.
Philtron - Chronotrope
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic / Darkwave |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 47:18 |
Release | 2000-11-06 |
Label | Synthetic Symphonie |