Philosophers Point - Sucht

Review

Aus unerklärlichen Gründen lagen die Erwartungen beim neuen Album von PHILOSOPHER’S POINT bei mir recht hoch. Vielleicht lag es am ansprechenden Artwork der Scheibe mit wirklich gelungenen Fotos auf dem Cover und im Booklet, vielleicht auch an der Beschreibung von „Sucht!“, das „feinsten Power-EBM, kreiert aus wunderbar brummenden elektronischen Sounds und druckvollen Industrial-Gitarren, die das Gerüst für eingängige Melodien mit enormem Ohrwurmcharakter bilden“, verspricht.

Und vielleicht waren diese Erwartungen schlicht und ergreifend zu hoch, denn „Sucht!“ kann von alldem kaum etwas erfüllen. Zwar versuchen PHILOSOPHER’S POINT durchaus, eingängige Songs zu präsentieren, oft wirken diese dabei jedoch einfach zu sehr aufgesetzt. Tracks wie der Opener „Liquidation of mind“ oder „Sadist“ wirken vor allem im Refrain doch ziemlich plump und auch bei den anderen Songs offenbart sich ein Ohrwurmcharakter im positiven Sinne nur in kleinsten Ansätzen. Einige Songs sind zudem einfach nur schlecht, beste bzw. schlimmste Beispiele hierfür sind der völlig indiskutable Song „Punch-Drunk Love“ sowie das belanglose ERASURE-Cover „When i needed you“.

Erschwerend kommt hinzu, dass die musikalische Umsetzung in fast jeder Hinsicht viel Spielraum nach oben lässt. Von „Power EBM“ ist beim besten Willen überhaupt nichts zu hören und generell ist der Sound auf „Sucht!“ alles andere als dynamisch oder energiegeladen. Man hat häufig das Gefühl, dass die Jungs mit angezogener Handbremse spielen und irgendwie will das alles nicht richtig rund klingen und zusammenpassen. Die Gitarren klingen angestaubt und häufig deplatziert, die Vocals sind irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei und so beschleicht einen im Verlauf des Albums ein zunehmendes Unwohlsein, das sich bis zum letzten Track auch nicht mehr legen will.

Leider bleibt somit unter dem Strich nicht viel Positives hängen, einzig vielleicht, dass Songs wie „Masochismus“ oder „Sucht!“ mit besserer musikalischer Umsetzung ein gewissses Potenzial besitzen, das die Band jedoch nur eingeschränkt abrufen kann. Vielleicht ändert sich dies auf dem nächsten Album, „Sucht!“ wirkt jedoch über weite Strecken unausgereift und orientierungslos.

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13.11.2008

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