Phillip Boa & The Voodooclub - Decadence & Isolation

Review

Ende der 80er bis zu Beginn der 90er war Phillip Boa mal eine ziemlich große Nummer im Independent Bereich und veröffentlichte ganz nette Alben wie „Hair“ und „Boaphenia“. Besonders hervorzuheben war damals die Zusammenarbeit mit Sängerin Pia Lund, deren lakonische, stets etwas abwesend und träumerisch wirkende Stimme immer als Gegenpol zu Boas Vocalakrobatik zu bezeichnen war.
Irgendwann entdeckte Herr Boa dann den Metal oder das, was er dafür hielt für sich und veröffentlichte unter dem VOODOOCULT Banner zwei Alben, auf denen er recht prominente Gastünterstützung erhielt (u.a. Mille Petrozza, Chuck Schuldiner, Dave Lombardo). Dieser Ausflug in metallische Gefilde endete aber genauso schnell, wie er begonnen hatte und so konzentrierte er sich alsbald wieder auf den VOODOOCLUB.
Mit der zurück gekehrten Pia Lund hat er nun auch wieder seine Muse gefunden und legt dem geneigten Fan mit „Decadence & Isolation“ wieder ein Album in bekannter Tradition vor. Soll heißen: schrammeliger Klampfen-Indie mischt sich mit feinen Popmelodien und manchmal schrägen Avantgardeklängen zu eben Boas VOODOOCLUB. An oben genannte Klassiker der Bandhistorie kommt Herr Boa und sein Gefolge aber diesmal leider nicht ran, hier fehlt einfach ein Hit wie früher z.B. „Container Love“, „Annie flies the love bomber“ oder „Love on sale“ (liebestoll, oder was?). Trotzdem eine solide Scheibe, die sich die üblichen Verdächtigen nicht entgehen lassen werden.

29.11.2005
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