Phil Campbell and the Bastard Sons - We're the Bastards

Review

Die Veröffentlichungen von PHIL CAMPBELL kommen langsam, aber sicher in der Frequenz der Tourneen seiner ehemaligen Band MOTÖRHEAD: Hatte der walisische Gitarrero letztes Jahr mit „Old Lions Still Roar“ noch ein Soloalbum mit einer Heerschar von Gastmusikern aufgenommen, kommt nur ein gutes Jahr später mit „We’re The Bastards“ Album Nummer zwei seiner Band PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS. Aber er liefert die Erklärung im Titeltrack gleich mit, schließlich heißt es da: „Music is medicine, music is therapy“…

Vater-Söhne-Band: PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS

Und ja, wenn das für ihn selbst gilt, so gilt das für den rockenden Fan erst recht. Selbst wenn die Band den Rock nicht neu erfindet. Und selbst wenn „We’re The Bastards“ zunächst ziemlich unspektakulär klingt, was zu einem guten Teil an Sänger Neil Starr liegt, der die Songs ohne großen Extravaganzen runterrockt. Aber diese Unaufgeregtheit ist auf Strecke dann doch ein kleiner Pluspunkt, denn dafür rücken die Kompositionen und Hooks in den Mittelpunkt.

Songs wie der straight rockende Titeltrack, das mit einem Bluegrass-Intro versehene „Born To Roam“ oder der stampfende Rocker „Desert Song“ sind schon ziemlich eingängig. Was auch für das kurze und punkrockige „Destroyed“ gilt, bei dem sich das ständig wiederholte „F**k you“ in die Gehörgänge frisst.

„We’re The Bastards“ ist unaufgeregt

Wobei sich das ganze Album aber auch gut auf Strecke hören lässt. Da fällt es dann auch nicht ganz so stark ins Gewicht, dass sich der hier zelebrierte Rock nicht notwendigerweise durch Originalität auszeichnet. Trotzdem ist „We’re The Bastards“ gut gemacht und solide eingespielt. Da hat die Erziehung trotz des Rockstarlebens des Vaters ganz offensichtlich gefruchtet – immerhin spielen in PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS alle drei Söhne des Gitarristen mit. Wer also ein gut gemachtes Rockalbum einer grundsympathischen Band hören möchte: Hier ist es.

04.12.2020

- Dreaming in Red -

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