Wenn jemand zu den Leuten gehört, die wissen, wie fetter Rock mit besonders dicker Hose zu klingen hat, dann Phil Campbell. Der Mann bediente immerhin Jahrzehnte an der Seite von Rock ’n‘ Roll-Heiland Lemmy Kilmister bei MOTÖRHEAD die sechssaitige Axt. Nach dem traurigen Ende der legendären Hauptgruppe versammelte Phil seine Söhne um sich, um unter dem Namen PHIL CAMPBELL AND BASTARD SONS weiterhin die Botschaft des harten Rocks auf Stufe 11 durch die Lautsprecher dieser Welt zu pusten. Nun steht das dritte Studiowerk „Kings Of The Asylum“ breitbeinig mit schweren Bikerboots auf der Matte.
PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS lassen den Highway brennen
Mit „Walking In Circles“ wird auch direkt ziemlich hart angeklopft. Hier springt die Harley in der Garage von ganz allein an und wartet auf den Ausritt. Den soll sie mit „Too Much Is Never Enough“ auch bekommen und bei „Strike The Match“ brennt der Asphalt. „Schizophrenia“ rast weiter durch die Flammen, aber mit dem Titelsong muss das Tempo etwas gedrosselt werden. „The Hunt“ drückt dann aber in bester MOTÖRHEAD-Manier wieder auf die Tube und „No Guts! No Glory!“ ist eine Kampfansage mit geladener Waffe. „Maniac“ ist ebenfalls ein gehobener Mittelfinger, zwar ohne Waffe, jedoch mit einem dicken, stolzen Grinsen. So hätte das Album auch gut enden können, mit „Monster“ wird allerdings noch ein Bonus Track drangehangen.
„Kings Of The Asylum“ ist der perfekte Biker-Soundtrack
Auf dem dritten Studioalbum bewegen sich PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS überwiegend in höherer Geschwindigkeit und zügeln eigentlich nur zweimal Tempo. Dazu passt die Stimme des neuen Sängers Joel Peters perfekt, der ein Stück kraftvoller singt als sein Vorgänger und klingt, als wäre er dafür geboren zu dieser Art Musik zu singen. Den harten Biker nimmt man ihm zu jeder Zeit ab und neben den Riffs von Phil ist er die große Stärke des Album. Manche Songs, die vielleicht sonst allgemein ein bisschen zu flach und zu gewollt nach Biker-Party geklungen hätten, hebt er mit seiner Performance ein gutes Stück nach oben. Es bleibt zwar nicht alles langfristig hängen und steile Ausreißer gibt es wenige, aber das Album macht Spaß und ist für die bereits erwähnten Motorrad-Partys der perfekte Soundtrack.
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