Hier in Österreich sind die an sich aus der Steiermark stammenden, mittlerweile jedoch im Großraum Wien beheimaten Burschen von PHI längst keine unbekannte Größe mehr, schließlich hatte sich der Dreier in den letzten Jahren mehrfach erfolgreich an diversen Band-Wettbewerben beteiligt und in Summe insgesamt bereits an die 100 Gigs absolviert.
Weiter können Markus (Gitarre, Gesang, Keyboards), Arthur (Bass) und Nik (Schlagzeug) auch schon auf ein überaus positiv aufgenommenes Debütalbum („For The Love Of Ghosts“), sowie eine nicht minder gefeierte, wenn auch angeblich stilistisch deutlich unterschiedlich angelegte EP („The Deflowering of Reality“) zurückblicken, was ihnen nicht zuletzt wohl auch das nötige Selbstvertrauen einbrachte, um sich für ihr aktuelles Silberscheibchen jeglichen künstlerischen Freiraum einzuräumen, der ihnen in den Sinn gekommen ist.
Im direkten Vergleich zur erwähnten EP (das Erstlingswerk kenn ich leider nicht) jedenfalls fällt auf, dass die herzhafte Hardrock-Schlagseite, von der die Tracks profitiert haben, gehörig reduziert wurde und die drei Burschen sich stattdessen an auslandenden Prog/Art Rock-Klängen versuchen, die zudem durch einige an YES und Konsorten gemahnende Bombast / Symphonic-Elemente angereichert wurden.
Dennoch aber ist es die Saitenfraktion, die hier das Sagen hat und uns mitunter in instrumentale Vorträge „entführt“, zu denen einem durchaus auch das Frühwerk von RUSH in den Sinn kommen kann. Mit „Life Passing By“ kredenzt uns die Truppe auch noch ein Monumental-Epos im Breitwand-Format, wobei man stilistisch nahezu die gesamte Bandbreite der Prog Rock-Historie auffährt (und so mitunter an frühe MARILLION ebenso erinnert, wie auch an PORCUPINE TREE oder OCEANSIZE, um in weiterer Folge auch mal an TOOL oder COHEED & CAMBRIA denken zu lassen) und selbst vor dem Einsatz eines Saxophones als phasenweise prägendes Instrument nicht zurückschreckt.
Vielseitigkeit und Variantenreichtum sind auf jeden Fall im Übermaß vorhanden, was aber – vor allem in den getragenen und gefühlsbetonteren Momenten – noch ein wenig fehlt, ist die Kompetenz, immer wieder auch mitreißende Momente in den Vortrag zu integrieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man sich bei aller „Schönheit“ von PHI ausschließlich in die Passivität „treiben“ lässt.
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