Phi - The Deflowering Of Reality
Review
Die Österreicher PHI wurden hier mal als Artrockband herumgereicht. Bei dem Begriff bin ich immer etwas vorsichtig, man weiß ja nie, ob sich da jemand wirklich an den Helden der 60er und 70er Jahre abarbeiten will, oder ob das nur eine hübsche Verpackung sein soll, weil mit Alternative Rock auch alles und nichts gesagt wird. Mit ‚Progressive Rock‘ ist man da zwar auch kein bißchen klüger, aber PHI wissen schon, wie sie ihre Hörer überraschen.
„Manager Of The Year“ legt nämlich erstmal ganz locker und un-progressiv los, und erinnert mit leichtem Post-Punk Flair an INTERPOL, v.a. wegen der Sangesstimme. Aber aufgepasst, das Teil geht mehr als acht Minuten, und in dieser Zeit steigern sich PHI immer weiter in die Nummer herein, bis sie von tanzbaren Rhythmen zu monumentalen Arrangements gelangen. Ein richtig guter Einstand für eine EP, auf der die Band drei ihrer härtesten Stücke versammelt hat, sozusagen als Achtungszeichen für’s neue Jahr mit erneuerter Besetzung.
„The Beginning Of The End“ ist dann deutlich progressiver unterwegs, wenn man dieses Attribut als Messlatte für komplexere Songstrukturen und Arrangements anlegt. Ansonsten machen PHI vor allem Rockmusik mit Köpfchen. Kein verquastes Riffgeschiebe, sondern durchdachte, vielseitige Songs. Auch das abschließende „Teenage Lust“ lässt da nicht nach und endet ganz rockstarmäßig mit schönem Distortion-Feedback. Fast wie beim Konzert!
Wirklich starke EP, die das Trio hier zusammengestellt hat. Für alle, die den Überraschungseffekt mögen und nicht schon vorher wissen wollen, wie die Geschichte ausgeht, kann ich hier eine klare Empfehlung aussprechen. Nebenbei drücke ich die Daumen, dass die Jungs das Level halten und bald ein ebenso überzeugendes Album nachschieben.
Phi - The Deflowering Of Reality
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Progressive Rock |
Anzahl Songs | 3 |
Spieldauer | 22:17 |
Release | |
Label | Eigenproduktion |
Trackliste | 1. Manager Of The Year 2. The Beginning Of The End 3. Teenage Lust |