Phenomena - Psycho Fantasy

Review

Der Begriff Supergroup erfuhr in den vergangenen Jahren eine inflationäre Benutzung. Bereits in den 80ern tauchte der Begriff auf. Benutzt wurde er für das Projekt PHENOMENA, bei dem sich Musiker wie Brian May, John Wetton, Ray Gillen, Glenn Hughes oder Scott Gorham die Klinke in die Hand drückten. Wer bei den Namen auf die große Offenbarung der Rockmusik hoffte, der sah sich getäuscht. Die Veröffentlichungen waren kommerziell erfolgreich inklusive einer ordentlichen Popattitüde, jedoch weit entfernt von den eigentlichen Aktivitäten der Musiker. „Psycho Fantasy“ ist das vierte Release und wurde 2006 erstmalig auf den Markt gebracht.

PHENOMENA, eine Supergroup mit poppiger Attitüde

Warum Labels ein Album erneut veröffentlichen, ist oftmals schwer nachzuvollziehen. Das trifft auf „Psycho Fantasy“ und Metalville ebenfalls zu. Bereits bei der Veröffentlichung 2006 erhielt das Werk nicht nur gute Kritiken. Die Namen sind auch bei diesem Werk bekannte Größen: Glenn Hughes, Tony Martin oder Lee Small sind auf dem vierten Release von PHENOMENA zu hören. Dazu wurden dem ReRelease sechs bisher unveröffentlichte Demos beigepackt.

Die poppige Attitüde von PHENOMENA ist auch auf „Psycho Fantasy“ zu finden, dazu aber auch ein progressiv-rockiger Einschlag. Der Opener „Sunrise” legt dynamisch los, im Refrain versinkt die Nummer in poppigen Gefilden. Dieses Muster wiederholt sich bei „Touch My Life”.

“Killing For The Thrill” startet Crossover-orientiert, im Refrain wird es erneut seicht und rund. Die Ballade auf dem Werk nennt sich „So Near So Far”, der einlullende Part wird durch einen starken Refrain aufgewertet. „Chemical High” und „Gigher“ stechen als eingängiger Rocker etwas hervor. „60 Seconds“ dauert fünf Minuten, ein recht progressiver Track, weniger zugänglich, der „Psycho Fantasy“ guttut. Die weiteren Songs wie „Crazy Grooves”, “How Do You feel?” oder “All That I Need” ordnen sich in das angesprochene Klangspektrum ein.

„Psycho Fantasy“ – Spielwiese für exzellente Musiker

Die vierte Scheibe von PHENOMENA ist grundsätzlich kein schlecht gemachtes Release. Die verschiedenen Sänger geben den Songs unterschiedliche Facetten. Leider haben die Protagonisten Ecken und Kanten eliminiert und die Masse der Songs läuft entspannt durch, ohne bleiben Eindruck zu hinterlassen. „Psycho Fantasy“ wirkt, als möchten sich namhafte Künstler in anderen Gefilden austoben, ohne dabei Rücksicht auf die Trademarks der Hauptbands nehmen zu müssen. „Psycho Fantasy“ in der 2006-Version wendet sich an den Die-Hard-Fan von melodischen Klängen beziehungsweise der aktiven Protagonisten. Anno 2022 kommen noch sechs Demoversionen dazu, welche sich auch als ausgereifte Version auf der Platte befinden. Wer die Scheibe bereits im Regal stehen hat, dürfte in den zusätzlichen Demoversionen kaum einen Anreiz für eine nochmalige Anschaffung finden.

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29.09.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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