Phazer - Kismet

Review

PHAZER aus Portugal versuchen sich an einer Form der modernen, leicht metal-lastigen Rockmusik. Wobei die Betonung im Wesentlichen auf dem Versuch liegt, denn der Stil, denn die vier Herren hier fabrizieren, klingt zwar technisch einwandfrei, wirkt insgesamt aber ziemlich seltsam. Lange habe ich nach einem Wort gesucht, um meinen Eindruck zu untermauern, und, ja, ich glaube „seltsam“ trifft es noch am besten.

PHAZER klingen, als wollten sie mainstream-lastige, melodische Rockmusik mit sanftem Gothic-Pop vermischen, wobei sie bei diesen Bemühungen des Öfteren an HIM oder auch nach ihren Landsleuten MOONSPELL in deren melodischeren Augenblicken erinnern. Gerade bei den vermeintlichen „Hits“ des Albums wirkt das Ganze aber irgendwie hilflos und fremd. Gerade wenn diese Songs dann von anders gelagerten, positiven, aber melodisch unbeeindruckenden Refrains heimgesucht werden. Zwischenzeitlich shoutet Sänger Paulo sogar mal aggressiv herum, was dem Fluss der Songs auch nicht wirklich gut tut. Bei PHAZER hat man ständig das Gefühl, dass sie nicht wissen, welche Musik sie jetzt eigentlich machen wollen – und so ist „Kismet“ für Metal Fans (viel) zu soft, und für alle anderen schlicht zu unspektakulär und seelenlos. Kann ja sein, dass man das etwas orientierungslose Songwriting der Band als Bemühung auffassen kann, etwas Eigenes zu kreieren, es mangelt aber einfach an Überzeugungskraft.

Dazu kommt, dass die Nummern immer von unheimlich nervenden Sprechsamples versaut werden, die auch die guten, interessanten Ansätze, zum Beispiel das ein oder andere folkige Gitarrenspiel, in den Hintergrund rücken. Denn Sinn davon soll mal einer verstehen.

Für „Kismet“ kann definitiv keine Empfehlung ausgesprochen werden. Da ist schon noch eine erhebliche Steigerung notwendig.

26.01.2011
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