Pharaoh - Bury The Light

Review

Drei Jahre ist es her, seit PHARAOH ihren Fans mit “Be Gone” den letzten Longplayer servierten. Für den kleinen Hunger zwischendurch gab es im letzten Jahr die Jubiläums-EP “Ten Years” und nun liegt mit “Bury The Light” der langerwartete Nachfolger von “Be Gone” vor. Dass PHARAOH qualitativ einmal neben der Spur liegen würden, war nicht zu erwarten. Viel spannender war hingegen die Frage, inwiefern sich die Band um Ex-CONTROL DENIED Sänger Tim Aymar innerhalb ihres Spektrums entwickeln würde.

Nach dem guten Debüt und dem mit Ohrwürmern gespickten “The Longest Night”, war “Be Gone” wesentlich progressiver angehaucht. Das neue Album kann man als Mischung aus den beiden voran gegangenen Alben bezeichnen. Gleich der Opener “Leave Me Here To Dream” gibt die Richtung gut vor. Melodische Gitarrenläufe treffen auf abwechslungsreiches Songwriting und einen bis in die Haarspitzen motivierten Tim Aymar. Während diese erste Nummer noch relativ typisch für PHARAOH ist, wird einem spätestens mit dem folgenden “The Wolves” klar, dass die Amis einige Briketts an Härte zugelegt haben. Die schon immer (harten) Riffs bekommen nun teilweise fast Thrash Metal-Charakter, was ihnen äußerst gut zu Gesicht steht. Dabei wechseln PHARAOH nun aber nicht den Stil, sondern addieren ihrem Sound neue Facetten hinzu. Der nächste Song “Castles In The Sky” zeigt, wie man alte Trademarks und neue Motive gekonnt vermischen kann. Genau diese Mischung macht “Bury The Light” so spannend. Harte, für PHARAOH-Verhältnisse, schon gradlinige Nummern wie “Burn With Me” ergänzen sich hervorragend mit progressiveren Songs der Marke “The Year Of The Blizzard”. Letztgenannter Track ist zwar etwas sperriger und braucht seine Zeit um sich im Ohr fest zu setzen. Dann aber entfaltet er seine wahre Pracht und entwickelt sich zu einem Highlight auf dem aktuellen Album der Amis. Überhaupt ist es schon seit jeher ein großes Plus von PHARAOH, das sie immer mal wieder aus den gängigen Songstrukturen ausbrechen, den Hörer mit neuen Facetten überraschen und trotzdem immer fokussiert bleiben.

Es sind wie immer die feinen Details, die den Hörer gefangen nehmen und dank derer man sich die Platten von PHARAOH öfter anhören muss. “In Your Hands” beispielsweise kann durch den Kontrast zwischen aggressivem, hektischem Schlagzeugspiel und cleanen, gezupften Gitarren, die den Refrain unterstützen, punkten. Auch “The Spider’s Thread”, “The Spider’s Thread (Reprise)” und auch das im Mid-Tempo angesiedelte “Cry” können vollends überzeugen. Einzig mit “Graveyard Of Empires” werde ich nicht so ganz warm. Das stört den Gesamteindruck der Scheibe natürlich überhaupt nicht, zumal auch dieser Song sehr musikalisch ist und es da einiges zu holen gibt.

PHARAOH bleiben ihrem Stil also treu und kredenzen ihren Fans erneut ein Power Metal-Sahnestückchen der Extraklasse. Wer auf harten Power-/US-Metal mit progressiven Elementen und Songstrukturen steht, die nicht immer nach Schema-F arrangiert sind, sollte sich PHARAOH anhören.“Bury The Light” gehört definitiv in jede halbwegs vernünftige US-Metal-Sammlung.

09.02.2012

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