Pharaoh - Be Gone

Review

Woher diese Amerikaner ihren Bandnamen haben, bleibt unklar. Mit Ägypten hat der PHARAOH-Sound jedenfalls ungefähr genauso viel zu tun wie die Pyramiden mit außerirdischer Raumschiff-Technologie. Der Fantasie eines Erich von Däniken mag es gelingen, hier eine Verbindung hineinzuinterpretieren, für den neutralen Ohrenzeugen bleibt das hier aber urtypischer amerikanischer Power Metal ohne wenn und aber.

Diese scheinbare Unstimmigkeit soll nun aber wahrlich nicht zu vorschnellen Schlüssen bezüglich der Qualität der auf „Be Gone“ präsentierten Musik verleiten. Die kann nämlich absolut überzeugen und schafft es, traditionelle Trademarks mit einem frischen Sound zu vereinen. Und auch die Attitüde der Jungs hat nichts mit Altherrengeschrammel zu tun. Professionell und frisch geht das Quartett auf ihrem nunmehr dritten Album zu Werke.
Insgesamt erinnert man mehr als einmal an ICED EARTH, peppt das Ganze aber mit sehr dezent eingesetzten Hi-Tech-Gitarrenläufen auf, die man eher aus der Prog-Szene kennt. Der starke Gesang von Tim Aymar rundet das gute Erscheinungsbild ab. Dass er dabei gleichermaßen ausdrucksstark und variabel tönen kann, zeigt das grandiose Song-Epos „Buried At Sea“. In den übrigen Songs würde man sich etwas mehr von dieser Vielfalt wünschen.

Insgesamt ist die Platte eine angenehm runde Sache mit einigen schönen Songs wie dem erwähnten „Buried At Sea“, dem Opener „Speak To Me“ oder dem im Walzertakt daherkommenden Titelsong „Be Gone“ geworden. An den richtigen Stellen sorgen neue Elemente dafür, dass die Musik nicht langweilig wird und auch technisch hat das Quartett einiges auf dem Kasten. Die Produktion hätte jedoch etwas besser ausfallen können und in Puncto Songwriting könnte man ebenfalls noch etwas Feinschliff betreiben. Fans amerikanischer Power-Metal-Acts dürften den Kauf dennoch nicht bereuen.

12.06.2008
Exit mobile version