Phantom Witch - Phantom Witch [Vinyl LP]
Steve 
1Eine ziemlich ungewöhnliche Promo-Info liegt mir von der amerikanischen Formation PHANTOM WITCH vor. Ihre selbstbetitelte Mini-LP wird nur im Vinyl-Format in einer limitierten Auflage von 500 Stück veröffentlicht. Sie soll praktisch ein Appetizer für den noch in diesem Jahr erscheinenden Longplayer sein.
Nun, wir wollen sehen, ob das Vinyl-Teil seine Abnehmer findet. Vielleicht gibt es ja genügend Interessierte, die noch einen Schallplattenspieler ihr eigen nennen. Die Promo des Produkts liegt mir glücklicherweise in digitalisierter Form vor. Zum Glück! Denn mein Plattenspieler wurde schon vor Jahren in Rente geschickt.
PHANTOM WITCH orientieren sich an der mittleren Periode der NWOBHM. Während der erste Song „Dark Allegiance“ noch deutliche Einflüsse des traditionellen europäischen Metal dieser Ära hat und seine Vergleiche bei den Frühwerken von RUNNING WILD oder GRAVE DIGGER sucht, sind die restlichen Tracks eher im Speed/Thrash Metal nordamerikanischer Prägung einzuordnen. Hier kämen mir am ehesten EXCITER, METAL CHURCH oder OMEN zu ihren Anfangstagen in den Sinn.
Wenn man mal davon absieht, dass „Phantom Witch“ wie aus dieser Zeit klingen (auch produktionstechnisch), liefern Rick Cope (Gesang, Bass), David Phelps (Gitarre) und Bob Fouts (Drums) ganz gute Arbeit ab. Die Instrumentalleistung ist ordentlich und der Gesang ist räudig und dreckig und passt sich gut der Mucke an.
Am Songwriting könnte noch gefeilt werden, denn mit Hooklines hat das Trio aus Indianapolis nicht so arg viel am Hut. Sie poltern eher ziemlich rüpelig und im Hochgeschwindigkeitsrausch, aber ohne ein wirklich erkennbares Konstrukt durch ihren 4-Tracker.
Im Grunde macht diese Mini-LP schon Appetit auf mehr, erweckt eine gewisse Erwartungshaltung, was uns die Amis auf ihrem Longplayer präsentieren werden. Vielleicht einen neuen Stern am Old-School-Speed-Metal-Himmel? Aufgrund der kompositorischen Schwachpunkte, kann es aber bis dato nicht mehr als vier Punkte geben.
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