PFEFFER ist mal ein Bandname, mit dem man im ersten Augenblick kaum was anfangen kann. Ich würde hinter dem Namen entweder ordinären Deutschrock oder langweiligen, deutschen Punk vermuten. Ersteres ist gar nicht so falsch, doch besitzt „Herz Bricht“ zusätzlich eine starke Crossover / Nu Metal Neigung mit einer Prise NDH.
Der Opener, welcher gleichzeitig der Titeltrack ist, rockt dann auch ganz gut nach vorn und besitzt einen geilen Mitgröhlrefrain. Die Melange aus Melancholie und Härte ist hier wirklich gut gelungen. Danach geht es aber leicht bergab, weitere Highlights sind besonders in der zweiten Hälfte rar gesät. Mit „Den du siehst“ und „Was wir sind“ hat man zwar noch zwei schön groovende Songs im Ärmel, doch spätestens nach der mässigen Quotenballade „Sehnsucht“ verliert man die Lust am weiterhören. Die Aggressivität, welche der Opener noch durchscheinen liess, verliert mit fortschreitender Spielzeit immer mehr an Bedeutung. Dadurch klingt das Album die meiste Zeit zu seicht und brav. Dabei hat der Titelsong doch gezeigt, wie kraftvoll die vier Ulmer zu Werke gehen können. Potential ist also da, es muss nur ausgeschöpft werden!
So wird das Album von Song zu Song zunehmend langweiliger. Die besten Songs werden ausnahmslos alle am Anfang verheizt. Und wenn man der Bandinfo glauben kann, sollen für „Herz bricht“ aus über 30 Songs nur die 13 essentiellen Nummern der Band ausgesucht worden sein. Da kommt man ins Grübeln, wie denn wohl die anderen 20 Songs klingen, die es nicht aufs Album geschafft haben.
Insgesamt also eine höchst zwiespältige Angelegenheit. Der Song „Herz bricht“ ist der klare Anspieltipp und 2-3 andere Songs kommen in der ersten Hälfte auch fast an diesen bandeigenen Überflieger ran. Die zweite Hälfte fällt dagegen stark ab und ist kaum der Rede wert. Gerade so 5 Punkte.
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