Peter Wolff - Repeat

Review

Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Gitarist Peter Wolff, Gründungsmitglied der sehr relevanten Post-Black-Metaller DOWNFALL OF GAIA die Band verließ, um sich vollends auf seine Solo-Karriere zu konzentrieren. Mit dem Debütalbum „Repeat“ schlägt Herr Wolff nun gänzlich neue Töne an und macht damit den Abschied von seiner bisherigen Wirkungsstätte nachvollziehbar.

PETER WOLFF – auf zu neuen Ufern

Denn tatsächlich kehrt das Projekt PETER WOLFF dem extremen Metal auf dem Solo-Debüt den Rücken zu und nistet sich tief im Dickicht des cineastischen Ambient ein. Minimalistische Klavierpassagen treiben den Hörer durch umfassende Klanglandschaft mit elektronischem Beiwerk. Jeder Ton folgt einem klaren gestalterischen Ziel, so klingt musikalisch dargestellte Kalligrafie. Gerade in dieser Simplizität liegt ein großes Spannungsmoment des Albums, welches sich sphärisch, flächig und geheimnisvoll entfaltet.

„Repeat“ ist ein Album, welches stets als Gesamtkunstwerk in Gänze genossen werden will und bestenfalls mit der gleichnamigen Funktion in Dauerschleife geschaltet wird. Sodann entfacht das Werk eine spiralhafte Sogwirkung, welcher sich nur schwer zu entziehen ist. Peter Wolff verarbeitet mit dem Album einen schweren persönlichen Verlust. Dies erklärt die düsteren Farben, in denen das Album musikalisch und optisch gestaltet ist. Bezüge und Parallelen zum britischen Komponisten Max Richter sind zudem sicherlich nicht zufällig. Dennoch ist die professionelle und individuelle Handschrift des ausgebildeten Gitarristen Peter Wolff hervorragend erkennbar und unterstreicht über die komplette Länge des Albums die Dichte der Komposition von „Repeat“.

Summa summarum – „Repeat“

Auch ohne den Faktor Metal bietet PETER WOLFF genügend gute Argumente alle Freunde düsterer Klänge für sich zu gewinnen. „Repeat“ ist ein anspruchsvolles und experimentelles Album voller Spannungsdichte. Helle und dunkle Momente wechseln sich spielerisch leicht und vollkommen fließend voneinander ab. Nicht nur Düsterheimer aus dem Bereich des Ambients sollten dieses Projekt auf dem Zettel haben, spätestens wenn PETER WOLFF am 12. August diesen Jahres mit CHELSEA WOLFE in Hamburg spielen wird. Große Kunst.

04.06.2018
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