Wer kennt sie nicht: Die Stimme von WOLFSHEIM, PETER HEPPNER. Seit einiger Zeit ist er neben WOLFSHEIM und anderen Nebenprojekten auch solo unterwegs und stellt nun mit „My Heart Of Stone“ sein zweites Soloalbum vor.
Die Platte ist vielseitig und hat einiges zu bieten: Neben einigen instrumentalen Stücken gibt es unter anderem einen gemeinsamen Track mit Kim Sanders „Deserve To Be Alone“, die wie Heppner ebenfalls bereits mit SCHILLER zusammen gearbeitet hat. Dazu finden sich einige melancholische Stücke, die noch an WOLFSHEIM erinnern, wie „Whenever I Miss You“, und auch Elemente, die sehr in Richtung Elektro-Pop gehen, wie die erste Single „Meine Welt“, die im Vorfeld bereits eine breite Resonanz hervorgerufen hatte. Zur Krönung sind auch einige tanzbare Songs wie „Letter From Africa“ oder „Give Us What We Need (Truth Is Not The Key)“ dabei, welche die Platte auflockern und zum Tträumen mit den Beinen“ einladen, sowie ein wirkliches Herzweh-Stück: „Noch Nicht Soweit“ ist eine melancholische Ballade mit elektronischen Elementen, die an leisere Stücke von VNV Nation, wie etwa „Illusion“, erinnert. Bezüglich der gesanglichen Umsetzung sollte ein neues Adjektiv eingeführt werden: „Heppnerisch“. Was das bedeutet? Unendliche Sanftheit, Einfühlsamkeit, Ruhe und eine Melancholie, die nur mit einem Auge weint und mit dem anderen das Lachen nicht verlernt hat. Allerdings ist seine Stimme auch eine ganz eigene, deren Klang man mag oder nicht. Ähnlich wie etwa bei Oswald Henke oder Herbert Grönemeyer gibt es hier selten ein „Dazwischen“. Man verliert sich in ihr oder man kann ihr nichts abgewinnen. Dasselbe gilt für die Texte: Vor allem in den deutschsprachigen Stücken bedient sich Heppner wie gewohnt einer schönen, ausdrucksstarken Sprache, zeichnet damit plastische Bilder und beweist einmal mehr, dass seine Kreativität bei Weitem noch nicht erschöpft ist.
Abgerundet wird das Ganze dadurch, dass die Scheibe mit einem Prolog beginnt und einem Epilog endet. Das Album steht als ein Konzept da, welches auch als solches von vorn bis hinten durchgehört werden kann, doch funktionieren die meisten Songs auch allein. Was beanstandet werden kann, ist, dass die ganze Produktion ungemein poppig klingt und auch der Bonus-Track „Meine Welt (Kids – Edit)“ wohl eher bei Radiowelle Ü80-Hörern Entzücken auslöst, als bei den bisherigen Fans. Aber naja – wer Wolfsheim-Wave hören will, muss eben Wolfsheim hören.
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