Peter Grusel Und Die Unheimlichen - Peter Grusel und die Unheimlichen -

Review

Wer bei dem wahlweise augenzwinkernd witzigen oder völlig bescheuerten Bandnamen PETER GRUSEL UND DIE UNHEIMLICHEN an eine Spaßcombo denkt, liegt nur halb richtig. Das Quintett aus Braunschweig, dessen Mitglieder passenderweise alle auf den Namen Peter Grusel hören, dürfte durchaus Spaß inne Backen haben. Der Spaß hört allerdings spätestens bei der Musik auf, denn wer wird schon die Ernsthaftigkeit von anständigem Metzgerhandwerk im Death Metal in Zweifel ziehen? Na also.

Das selbstbetitelte Album „Peter Grusel und die Unheimlichen“ fängt dabei erstmal reichlich stereotyp an – diese Art von Riffs hat man schon allzu häufig gehört. Mit der flotten Uptempo-Nummer „Broke“ nimmt das Album aber sehr schnell Fahrt auf: Das ist nicht durchgehend Brutal Death Metal, die Songs sind vielmehr mit einem ordentlichen Schuss Hardcore durchmischt. Und das ist alles gar nicht mal so schlecht, was die fünf Peters da zeigen. Vor allem der Drummer zeigt sich vergleichsweise variantenreich, während die Gitarristen ihre Riffs nicht nur stumpf runterholzen, sondern immer wieder für Abwechslung sorgen und sogar die eine oder andere zweistimmige Harmonie spielen („Jeffrey“, „Waste Of Skin“). Nice. Der Sänger wiederum bellt sich tonlos und kernig durch die Texte, und ab und zu nähert er sich ferkeligen Tonlagen.

Nein, schlecht ist das alles nicht, was PETER GRUSEL UND DIE UNHEIMLICHEN da aufgenommen haben. Das Album verspricht vielleicht nicht viel, aber dadurch schaffen es die Braunschweiger, die Hörer sogar an der einen oder anderen Stelle zu überraschen. Schön. Was allerdings fehlt, sind die Höhepunkte, die besonderen Momente, Riffs und Melodien, wegen denen man die Platte unbedingt nochmal hören möchte. So ist „Peter Grusel und die Unheimlichen“ unter dem Strich ein Album, das man sich ohne schlechtes Gewissen zulegen kann, das auf der anderen Seite aber auch keinen Pflichtkauf darstellt.

06.10.2016

- Dreaming in Red -

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