Bei PESTILENT HEX handelt es sich um ein finnisches Schwarzmetall-Duo, dessen Output mal so gar nicht nach dem Land der Tausend Seen klingen will. Das Gespann aus Lauri Laaksonen (u.a. DESOLATE SHRINE) und Matti Mäkelä (u.a. CORPSESSED) bringt reichlich Banderfahrung aus benachbarten Projekten mit, aber eben keine finnische Verschrobenheit. Schon das Debüt „The Ashen Abhorrence“ gab die Marschrichtung aus melodischen bis hin zu symphonischen Elementen vor, wo „Sorceries Of Sanguine & Shadow“ auch entsprechend anknüpft.
An der Grenze zur Klebrigkeit
Mit „Nocturne“ wird die Platte von einem reinen neoklassischen Klavierintro eingeläutet, was bereits darauf hindeutet, dass PESTILENT HEX weiterhin auf bombastische Fragmente, nah an der Grenze zur Klebrigkeit, setzen. Spätestens mit „Sciomancy And Sortilege“ halten sie auch Einzug in den metallischen Grundkörper und erinnern unmittelbar an die späten Neunzigerwerke von Bands wie DIMMU BORGIR, OLD MANS CHILD oder COVENANT. Dabei spielen die Finnen durchaus mit dem Feuer, denn der symphonisch/neoklassische Charakter steht auf „Sorceries Of Sanguine & Shadow“ zweifellos nicht im Hintergrund.
Dazu sind die Songstrukturen auf dem zweiten Album der Truppe keineswegs unterkomplex, oft rasend, aber auch mit kantigen Tempowechseln und bemerkenswerten Melodien gespickt. Die Keyboards von Multiinstrumentalist Laaksonen umspannen die Arrangements umfassend, drängen sich aber manchmal auch rücksichtslos in den Vordergrund. Eine Steigerung der Gesamtkomplexität gegenüber dem Vorgänger scheint PESTILENT HEX jedenfalls gelungen zu sein, denn eingängige, gar repetitive Passagen melodischen Black Metals sucht der Hörer hier größtenteils vergebens.
Schwere, komplexe Strukturen
Das druckvolle Mastering von Dave Otero (u.a. AKHLYS) erlaubt dies zwar auch, doch „Sorceries Of Sanguine & Shadow“ macht auch inhaltlich keinen Hehl daraus, den Hörer zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich zu zwingen. Dabei offenbaren sich leider einige Momente, die auch nach dem x-ten Durchlauf nicht in die eigene Seele dringen wollen und eher wirkungslos am Ohr vorbeirauschen. Generell fällt es PESTILENT HEX enorm schwer, mit diesem Album emotional zu berühren.
„Sorceries Of Sanguine & Shadow“ ist handwerklich ein ziemlich solider, phasenweise sperriger Brocken zwischen melodischem Black Metal und Bombast an der Grenze der Machbarkeit, dem etwas mehr akzentuiertes Songwriting gut getan hätte.
Das Video-Beispiel hätte eigentlich gelangt. Die persönliche Meinung des Reviewers interessiert mich eigentlich nicht. Andere vielleicht schon, also.. whatever..
Soll bedeuten, ich sehe mehrere Punkte anders als der Reviewer, wollte aber nicht in’s Detail gehen, da das eh nicht bringt. Muss ja auch nicht. So habe ich mich zu dieser kleinen Frechheit hinreissen lassen. Nichts für ungut.