Pestilence - Exitivm

Review

Soundcheck Juli 2021# 2

Patrick Mameli hat im Laufe der letzten zwei Jahre ein weiteres Mal seine Mannschaft neu aufgestellt und präsentiert heuer unter dem Banner PESTILENCE ein rein niederländisches Team, welches das neue Album „Exitivm“ eingespielt hat. Das mag gerade in Zeiten einer globalen Pandemie mit eingeschränkten Reisemöglichkeiten Vorteile gebracht haben. Fakt ist aber, dass sich der Sound durch den Austausch in Nuancen geändert hat: Die neuen Musiker Michiel van der Plicht (Schlagzeug), Rutger van Noordenburg (Leadgitarre) und Joost van der Graaf (Bass) haben halt einen etwas anderen Stil als ihre Vorgänger.

Spielerwechsel im Team PESTILENCE

An der Ausrichtung von PESTILENCE hat sich aber grundsätzlich nicht viel geändert. Noch immer dominiert der thrashige Fusion-Death Metal, der weiland auf der „Spheres“ dominierte und mit dem vorangegangenen Album „Hadeon“ noch einmal gelungen aufgegriffen wurde. Diesmal klingt das Ganze allerdings ein bisschen geerdeter, was am Schlagzeugspiel liegen mag – oder am rhythmischeren Spiel der Rhythmusgitarre. Das klingt teilweise djentig, wenngleich nicht ganz so vertrackt wie bei einigen Djent-Spezialisten.

Viele der Stücke auf „Exitivm“ starten übrigens mit kurzen, atmosphärischen Intros. Das kennen wir ja noch von der „Testimony Of The Ancients“, erinnert aber von den Sounds eher „Spheres“. Da klingt einige Male das Seufzen des Kosmos durch. „Sempiternvs“ klingt mit seinen gedehnten Riffs übrigens ebenfalls so – wie ein überlebensgroßes Wehklagen. „Internicionem“ fährt dementgegen erst einmal straightes Riffing auf, was in Richtung Drittwerk geht. Ihr merkt also: Stilistisch gibt man sich anno 2021 im Hause PESTILENCE vergleichsweise traditionell.

Das Entscheidende ist aber: Die zehn Songs (plus das recht lange, aber gelungene Intro „In Omnibvs“ und das Outro „Personatvs Mortem“) sind diesmal wieder ziemlich gediegen. „Morbvs Propagationem“ sowie die genannten Stücke „Sempiternvs“ und „Internicionem“ gehen gut ins Ohr, das Riffing bei „Deificvs“, „Exitivm“ oder „Dominatvi Svbmissa“ gut in die Nackenmuskulatur. Dazu kommen Soli, die teilweise recht unkonventionell und verquer sind und für Melodieliebhaber kein einfaches Terrain darstellen.

„Exitivm“: Progressive Death Metal, aber memorabel

Aber darum geht es ja auch nicht: „Exitivm“ ist wieder eins der besseren PESTILENCE-Alben, auch wenn man als Hörer teilweise Aufgeschlossenheit mitbringen muss. Ein leicht zugängliches Death-Metal-Album ist es halt nicht. Trotzdem sind einige der Riffs – dafür, dass es sich dabei um Progressive Death Metal handelt – so memorabel, dass man als Hörer die Riffs vor sich her summt. Und live – man mag daran jetzt ja noch gar nicht denken – dürften die Songs auch gut funktionieren.

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02.07.2021

- Dreaming in Red -

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5 Kommentare zu Pestilence - Exitivm

  1. ClutchNixon sagt:

    „ich komm nicht rein“ ist auf Pestilence ja zunächst einmal was gutes (lol) 🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️

  2. ClutchNixon sagt:

    Korrektur: bezogen

  3. Watutinki sagt:

    Musikalisch hat’s was, aber die versoffenen Punk Growls sind nicht so meins, ich mags da lieber infernalisch. ;))

  4. ClutchNixon sagt:

    Pft… Punk Growls 👀

  5. Watutinki sagt:

    Ne? Finde, dass man das heraushört. Stell Dir die Vocals mal ohne Growls vor, wie würdest Du das einstufen? :))