Pest - Vado Mori

Review

Sind Intros nicht dazu da, in die Platte einzuführen und auf das vorzubereiten, was da kommt? Zumindest bin ich diesem Glauben immer aufgesessen. Dass das aber auch ganz anders geht, exerzieren PEST mit ihrem fast vierminütigen(!) Kindergeburtstagsgeklimper vor. Der Sinn erschließt sich mir bis jetzt nicht, denn der Rest der Platte präsentiert sich dagegen als typischer Polter-Black Metal, wie ihn viele wohl „true“ nennen werden. Ranzig produziert, meist mit Vollgas vom Griffbrett geschrubbt und mit abartig hysterischem Gekreische garniert, wie es selbst der Count nicht besser hinkriegen könnte, während er es mit dem King treibt, lassen einen drei Häkchen auf der Checkliste machen und zum Schluss kommen: Black Metal: ja, Old School: irgendwie auch, interessant: nö. Große Innovation hat diese Spielart ja schon immer gemieden wie die PEST (mit freundlichen Grüßen aus Kalau), aber dennoch klingen die Alben ihrer originären Vertreter doch um Einiges interessanter, hypnotischer und atmosphärischer als dieser bemühte Anachronismus. Auch wenn man sich mit ein paar Tempowechseln oder dem vollkommen akustisch gehaltenen Instrumental „Before The Storm“ um Abwechslung bemüht, bleibt von „Vado Mori“ so gut wie nichts hängen. Ob es nun an den einfallslosen drei-Akkorde-Riffs liegt, die sich in jedem der Songs wiederholen oder an den weiten Strecken, über die sich die Musik praktisch nicht verändert, spielt letztendlich keine Rolle. Was muss richtiger Black Metal noch sein? Kalt! Und das ist „Vado Mori“ auf jeden Fall. Kalt wie eine Leiche, denn Seele sucht man bei diesem Klumpen Schwarzmusik vergeblich.

31.03.2005
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