Perversity - Infamy Divine

Review

Aus der nahezu unbekannten slowakischen Death-Metal-Szene ragen PERVERSITY durchaus heraus – zumindest ist ihr Name über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Natürlich hängt vieles von einem Plattenvertrag ab, von guten Verbindungen und einer grenzübergreifenden Promotion. Aber es ist auch so, dass PERVERSITY schon ewig lange dabei sind und sich mit ihren bisherigen Werken einen guten Ruf erspielt haben. Und ihre neue Mini-CD „Infamy Divine“ verursacht immerhin anerkennendes Nicken: Endlich wieder neuer Stoff von der Band.

Der Name PERVERSITY steht traditionell für kranken Stoff, und da macht „Infamy Divine“ keine Ausnahme: Die jüngst wieder zum Quintett aufgestockte Band spielt Death Metal amerikanischer Schule, ziemlich gediegen und in einem erträglichen Maß technisch. Im Mittelpunkt stehen schleifende Riffs sowie flirrende und morbide Melodien, wenngleich die Wirkung teilweise erst durch das Zusammenspiel vom Bass und drei Gitarrenspuren erzeugt wird – hört Euch beispielsweise mal geschickt arrangierte „Incest Of Flesh“ an. Dazu kommt der grummelige Gesang, der teilweise von besessenen Schreien ergänzt wird. Sick.

Mir gefiel die letzte Scheibe „Ablaze“ (2011) ja schon ziemlich gut, aber „Infamy Divine“ ist noch einen kleinen Ticken schmissiger ausgefallen. Neben den genannten Zutaten liegt das an den zahlreichen schleichenden Passagen, die das sonst vorherrschende Geblaste geschickt ergänzen und den fünf vollständigen Tracks erst den entscheidenden Kick geben. Und sie kicken über die gesamten, viel zu kurzen 17 Minuten Spiellänge. Abgerundet wird „Infamy Divine“ durch einen dynamischen und natürlichen Sound, der sich wohltuend vom häufig vorherrschenden Produktionssperrfeuer abhebt. Dadurch wurden zwar ein paar Unsauberkeiten (beispielsweise bei den Blastbeats) nicht ausgebügelt, aber schlimm ist das auch nicht. Bleibt zu hoffen, dass PERVERSITY bald mit einem neuen Album um die Ecke kommen und sich nicht wieder die zweieinhalb Jahre Zeit lassen, die es gebraucht hat, um „Infamy Divine“ einzutüten.

24.01.2014

- Dreaming in Red -

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