Das, was Schweden für den Melodic Death Metal ist, ist Amerika für technisches Todesblei. Doch Vorsicht, es gibt auch immer mehr europäische Bands, die diesen Weg einschlagen. Dabei sind es vor allem die ehemaligen Ostblockstaaten, deren Bands mit Vorliebe ihre versierten musikalischen Fähigkeiten zur Schau stellen. So auch PERVERSITY, die aus der Slowakei stammen und mit „In The Garment Of Lust“ ihr Debüt eingehämmert haben.
Wie schon angedeutet, geht es hier höchst technisch und kompliziert zur Sache. Beinahe jeder Song ist durchsetzt von zig Breaks, weswegen natürlich auch die Geschwindigkeit eine Palette von fiesem Grindgebolze bis hin zu groovenden Slo-Mo-Passagen abdeckt. An ihren Instrumenten sind die fünf Burschen absolut auf der Höhe und brauchen sich keinesfalls hinter ihren amerikanischen Vorbildern zu verstecken. Eine Sache haben ebendiese PERVERSITY dann aber doch voraus: einen guten Sound. Gerade im Schlagzeug- und Tieftönerbereich tun sich auf diesem Silberling eklatante Schwächen auf, die den Genuss dieses sonst soliden bis guten Songmaterials vehement beeinträchtigen. Eine Snare, die klingt wie Mamis umgedrehter Lieblingskochtopf, und ein Bass, der sich mehr nach unangenehmen Magenproblemen anhört, als ein kräftiges Songfundament zu liefern, können auch von den versiertesten Riffmassakern oder dem tiefsten Röcheln nicht wieder aufgewogen werden. Zum Schmunzeln gibt es auch noch etwas auf „In The Garment Of Lust“. Zwei Songs („The Terrifying Jewel Of Fear“, „Carnivorous Visions“) weisen überraschenderweise Keyboardunterstützung auf. Da sich das Tasteninstrument aber anhört wie die musikalische Hintergrunduntermalung eines alten Super Nintendo Entertainment System-Games namens „Super Ghouls n‘ Ghosts“, kann ich mir hier beim besten Willen ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen.
Bleibt abschließend also zu sagen, dass Leute, die auf flüssigen DM stehen, um PERVERSITY aufgrund deren technischer und somit auch rhythmischer Vertracktheit einen großen Bogen machen dürfen. Alle anderen sollten ein tolerantes Gehör wegen oben genannter Produktionsschwächen mitbringen. Vom Songwriting her haben die Slowaken aber einiges auf dem Kasten.
dein review soll man kapieren…bis auf den sound und das keyboard keine schwaechen? warum dann nur 5 punkte?
Neben dem arg durchschnittlichen Sound macht einem auch die arg durchschnittliche Songschreibe die Freude an diesem im Prinzip soliden Stück Todesblei zunichte. Technisch versiert, null originell… alles in allem gehobenes Mittelmass. Kann man haben, muß man aber nicht.