Mit PERVERSE schickt sich eine weitere Band aus Polen an, die Herzen der Death Metal Fans zu erobern. Manch einer dürfte die Truppe schon vom Fuck The Commerce kennen, wo sie schon zwei Mal zu sehen waren. Herraustechendes Merkmal des Trios ist die Verkleidung. Auf der Bühne verbergen die Jungs ihr zartes Antlitz nämlich hinter grausigen Gummimasken („Leprechaun“ lässt grüßen).
Doch um zu beweisen, dass es bei PERVERSE um mehr, als nur hässliche Fratzen geht, veröffentlicht die Band seit 2002 auch mehr oder weniger regelmäßig CDs. Mittlerweile sind sie bei Album Nummer drei angelangt, welches auf den Namen „Another Nail In The Coffin“ hört.
Laut eigener Aussage haben sich PERVERSE dem brutalen Death Metal verschrieben. Dies stimmt zwar in gewisser Hinsicht, ist aber nur die halbe Wahrheit. Wie bei den meisten ihrer todesmetallischen Landsleute muss man auch auf dieser Platte nicht allzu lange auf das gepflegte, höchsten Brutalitätsansprüchen genügende Blastinferno warten.
Zu Beginn des Albums leiert sich Oberperverso Pith aber erst einmal tonnenschwere Grooveriffs aus der Siebensaitigen. Gemischt mit etwas BOLT-THROWER-Flair erinnern diese Parts eher an SIX FEET UNDER. Von Meister Barnes haben PERVERSE auch gleich die Einstellung in Bezug auf weiche Drogen übernommen und widmen dem grünen Hippieglück ein Lied, welches konsequent „Weed“ getauft wurde.
„Smoke the weed, let us fucking smoke weed!“, macht denke ich schon klar, dass die Texte nicht gerade das Aushängeschild der Band sind. Dazu hat Pith eine ziemlich penetrante Stimme, die einen auf Dauer ganz schön nerven kann. Genauso wie das Schlagzeug. Mit seinem 23-jährigen Drummer hat der Chef (34 Jahre alt, Bassist Kham ist sogar erst 19) zwar einen äußerst talentierten Mann in seine Reihen, der viel zu künstliche Sound des Schlagzeugs verdirbt einem aber schon nach wenigen Minuten die Lust an „Another Nail In The Coffin“.
Dabei sind manche Songs gar nicht mal so schlecht. Richtige Hits sind zwar nicht auszumachen, es sind aber einige gute Ideen vorhanden. Die rockigen, mit gediegener Double Bass unterlegten Gitarrenparts in erwähntem „Weed“, oder das sehr an „Feed The Fire“ (EVOCATION) angelehnte „Another Nail In The Coffin“ wären solche Beispiele.
Trotzdem schaffen es PERVERSE noch nicht, mich richtig zu überzeugen. Die Anlagen, ein durchgehend gutes Album zu schreiben hätte die Band zwar, mit „Another Nail In The Coffin“ ist ihnen dies aber noch nicht gelungen.
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