Persephone - Letters To A Stranger

Review

Der Wein ist eingeschenkt, der Herbst zeigt sich an diesem späten Abend von seiner ungemütlichen Seite und aus dem CD-Player ertönen die ersten Klänge des neuen Albums von Sonja Kraushofer. „Letters To A Stranger“ ist bereits das vierte Album von PERSEPHONE und erneut verzaubert die Sängerin von L’AME IMMORTELLE die Hörer mit ihrer Mischung aus Gothic und Klassik.

Auch „Letters To A Stranger“ ist wieder ein sehr ruhiges Album, sehr dezent instrumentiert und erneut das Songwriting und die Stimme von Sonja Kraushofer in den Vordergrund stellend. Vor allem die ersten beiden Songs stellen dies unter Beweis, bevor beim folgenden „Wishful“ eine märchenhafte Atmosphäre kreiert wird, die durch schräge und verwirrende Streicher noch verstärkt bzw. zerstört wird. Doch bereits bei „Everlasting“ kehren wieder die entspannenden Streicherarrangements zurück, die sich durch das gesamte Album ziehen. Immer wieder wird die einlullende Stimmung jedoch aufgebrochen, beispielsweise beim fast schon tango-lastigen „Mean“, dem eher unrhythmischen und so gar nicht eingängigen „Buried“ sowie dem rockig anmutenden Schlusstrack „Merciless“.

Für Abwechslung ist somit zwar auf jeden Fall gesorgt, nicht immer können die angesprochenen Songs dabei jedoch überzeugen. So toll die Stimme von Sonja Kraushofer auch sein mag, so störend kann deren Dominanz im Verlauf des Albums auch empfunden werden. Entspannende und ermüdende Wirkung liegen im Verlauf des Albums oft in unmittelbarer Nähe.

Wer allerdings die ruhigen Songs von L’AME IMMORTELLE schon immer toll fand und klassisch angehauchte Gothic-Klänge schätzt, wird an „Letters To A Stranger“ seine Freude haben und sich auch am wirklich wunderbaren Artwork des Albums erfreuen.

31.10.2007
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